Bauprojekt „Hotel Panorama“: Soziale Verantwortung von Hochhausinvestor*innen einfordern

Am 5. Dezember wurden im Stadtentwicklungsausschuss der BVV Charlottenburg-Wilmersdorf die Pläne des Investors Berlinhaus für das Eckgrundstück Lewishamstraße / Waitzstraße vorgestellt. Der Investor und Eigentümer plant den Abriss des bis zu 11-geschossigen Gebäudekomplexes, der zurzeit durch das Panorama-Hotel sowie Wohn- und Gewerbeflächen mit zugehörigem Parkhaus genutzt wird.

Die Neubaupläne sehen eine erhebliche Erweiterung der Hotelflächen auf 202 Zimmer, sowie den Bau eines 17-geschossigen Büroturms an der Spitze des Grundstücks vor. Zwischen den beiden Türmen sind 30 Wohnungen, 16 Studentenapartments sowie Einzelhandelsflächen im Erdgeschoss geplant. Bestandsmieter sollen eine Wohnung zu vergleichbaren Konditionen erhalten, der Investor kann sich allerdings nicht vorstellen, über eine Mietpreisbindung für einen Zeitraum von mehr als 10-12 Jahren zu sprechen.

„Investor*innen, die hohe Profite erwirtschaften, müssen soziale Verantwortung übernehmen. Eine kurzfristige Mietpreisbindung für den kleinen Anteil studentischen Wohnraums reicht nicht aus. Wir haben einen Antrag mit Kriterien für die Entwicklung von Hochhausstandorten eingebracht. Bei allen Hochhausprojekten, auch hier, muss ein B-Plan aufgestellt werden, der Bürgerbeteiligung sicherstellt, 30 Prozent der Gesamtfläche Wohnen müssen als mietpreis- und belegungsgebundener Wohnraum mit einer Bindung von 30 Jahren entstehen, mindestens 5% der Geschossfläche müssen einer gemeinwohlorientierten Nutzung vorbehalten bleiben, z.B. als Jugendeinrichtung oder Kulturzentrum. Nach dem Zweckentfremdungsverbot müssen alle abgerissenen Wohnungen zu höchstens 7,92€/qm neugebaut werden. Außerdem frage ich mich: Braucht es wirklich noch mehr Hotelbetten am Kudamm? Im Waldorf-Astoria steht die Hälfte der Betten leer – lieber Wohnraum für Wohnungslose, als Hotelbetten als Spekulationsobjekt bauen! Wenn das Bezirksamt das Projekt über eine Befreiung genehmigen sollte, wäre dies ein Skandal! “, so Niklas Schenker, Fraktionsvorsitzender und Sprecher für Stadtentwicklung und Wohnen der Fraktion DIE LINKE. in der BVV Charlottenburg-Wilmersdorf.