Bezirksamt beendet Türkischunterricht und lässt türkischsprachige Community im Stich!

Anne Zetsche

Die Linksfraktion in der BVV Charlottenburg-Wilmersdorf kritisiert die kurzfristige und ersatzlose Streichung des Sprachunterrichts des türkischen Konsulats an Schulen durch das Bezirksamt. Der Türkischunterricht muss unabhängig organisiert werden, darf aber nicht über Nacht ohne Ersatz komplett gestrichen werden.

Anne Zetsche, Sprecherin für Bildung:
„Ohne Übergang, ohne Ersatz und ohne Einbindung der Familien wurde der Türkischunterricht innerhalb von 2 Wochen über die Osterferien gestrichen. Das trifft vor allem die Kinder – und ist verantwortungslos. Das Bezirksamt versucht, sich mit einem Verweis auf fehlende vertragliche Regelungen zur Raumnutzung aus der Affäre zu ziehen. Aus unserer Sicht perfide: Es verweist im Elternschreiben auf ein Angebot des Senats, das so gar nicht existiert.

Berlin hat es über Jahrzehnte versäumt, ein unabhängiges, staatlich getragenes Angebot für herkunftssprachlichen Unterricht aufzubauen. Solange kein tragfähiges Alternativangebot gefunden wurde, darf der Unterricht nicht einfach gestrichen werden. Für uns ist auch klar: Der Einfluss des türkischen Staats im Klassenzimmer muss enden. Doch nicht ohne Alternativen und nicht auf dem Rücken der türkischsprachigen Community!

Eine überlegte Reaktion ist besser als blinder Aktionismus und bietet so auch die Chance Kinder, Eltern und Schulen mitzunehmen, die von der Entscheidung des Bezirks und der BVV überrollt wurden.“
 

Elternschreiben des Bezirksamts