Mietenwahnsinn stoppen - Kiezversammlung Rüdesheimer Platz

Gemeinsam mit der Künstlerkolonie Wilmersdorf haben wir am 4. April 2019 eine Podiumsdiskussion zum Thema Mietenwahnsinn in Wilmersdorf veranstaltet. Wir wurden vom Andrang regelrecht überwältigt, denn für die ca. 130 Besucher*innen gab es aufgrund vom Platzmangel im Saal des IBZ in der Wiesbadener Straße bei weitem nicht ausreichend Sitzplätze.

Neben Niklas Schenker, der die Veranstaltung moderierte, saßen Baustadtrat Oliver Schruoffeneger, Gaby Gottwald (LINKE im Abgeordnetenhaus Berlin), Wibke Werner vom Berliner Mieterverein sowie Elena Poeschl und Simone Gork von der Mieter*inneninitiative „BoeThie bleibt“ auf dem Podium. Dabei wurden verschiedene Ansätze zur Lösung des Mietenproblems kontrovers diskutiert, insbesondere das von der LINKEN unterstütze Volksbegehren „Deutsche Wohnen und Co enteignen“, ein Mietendeckel sowie die Möglichkeiten, die sich durch Milieuschutz in Verbindung mit dem Vorkaufsrecht für den Bezirk ergeben.

Mit der Künstlerkolonie und den Initiativen Deidesheimer Straße und „SWK in Gefahr“ existieren bereits drei Zusammenschlüsse, die sich gegen Verdrängung und Mietenwahsinn im Umfeld des Rüdesheimer Platzes engagieren. Die Initiative „SWK in Gefahr“ wurde zuletzt gegründet, um die von einem Milliardeninvestment des dänischen Pensionsfonds PFA bedrohten Mieter*innen des Südwestkorsos zu vernetzen. Die auf dem Podium vertretene Mieter*inneninitiative BoeThie bleibt konnte den Bezirk Neukölln erfolgreich zur Ausübung des Vorkaufsrechtes gegenüber der PFA bewegen. Der Südwestkorso wiederum liegt nicht einem Milieuschutzgebiet, weshalb die Forderungen nach Milieuschutz in Wilmersdorf im Publikum sehr deutlich waren.

In der Diskussion zeigte sich, wie hoch der Druck auf die Mieter*innen in Wilmersdorf bereits ist, denn längst haben auch weite Teile der Mittelschicht Schwierigkeiten, die Miete zu bezahlen. Der Bezirk muss jetzt schnell handeln, Milieuschutzgebiete und eine flächendeckende Mieterberatung einführen.