Veranstaltungsbericht: Round Table Talk City West

Am 24. September fand der erste Round Table Talk City West der Linksfraktion Charlottenburg-Wilmersdorf statt. Adressiert waren alternative Akteure der Stadtproduktion, die bisher noch zu wenig Gehör in der Debatte um die zukünftige Entwicklung der City West fanden. Es kamen 45 Gäste, darunter Architekt*innen, Projektentwickler*innen, der Berliner Mieterverein, Bahnhofsmission am Zoo, Studi-Vertreter*innen von TU und UdK, Mieten- und Stadtteil-Initiativen, sowie andere lokale und überregionale Institutionen.

Zu Beginn begrüßte die Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen, Katrin Lompscher Lompscher die Anwesenden und stellte die hohe Relevanz der City West für Bezirk und Land sowie die Rolle der Senatsverwaltung dar, die die Planungszuständigkeit für die Entwicklung der Hertzallee Nord übernommen hat. In kurzen Beiträgen plädierte anschließend die Berliner Architektin, Mitglied im Rat der Stadtentwicklung, Theresa Keilhacker, für mehr Nachhaltigkeit, Kreativität und Originalität in der städtebaulichen Entwicklung der City West, die stellv. Geschäftsführerin des Berliner Mietervereins, Wibke Werner, für mehr Schutz der Mieter*innen, insbesondere durch Milieuschutz und eine scharfe Anwendung des Zweckentfremdungsverbots im Bezirk und der Leiter des Hygienezentrums der Bahnhofsmission am Zoo, Wolfgang Nebel, für ein besseres Miteinander und eine Verbesserung der Situation wohnungs- und obdachloser Menschen im Umfeld des Bahnhof Zoos.

Anschließend wurden von weiteren Gästen Perspektiven, Wünsche und Forderungen an die Entwicklung der City West als ein lebenswertes Stadtzentrum für alle entwickelt. Es zeigte sich dabei, dass insbesondere die Themen Bodenspekulation, Zweckentfremdung und das Verschwinden von bezahlbarem Wohnraum, Kulturinstitutionen und kleinen Geschäften die Besucher*innen bewegten. Auch wurde immer wieder auf den Sanierungsstau der Universitätsgebäude hingewiesen. Der Round Table zeigte: Die Entwicklung der Mieten- und Grundstückspreise bedroht die charakteristische Nutzungsmischung aus Wohnen, Gewerbe und Kultur. In der City West darf es nicht nur um noch mehr Hochhäuser für Büros und Hotels gehen – hier leben auch noch Menschen!