Schriftliche Anfrage BV Schenker vom 28.07.2021; Antwort vom 01.09.2021

1. Wie viele Zwangsräumungen wurden im Bezirk jährlich seit 2018 durchgeführt?

Statistisch erfasst werden die Mitteilungen über Zwangsräumungen. In der Regel finden die Räumungen auch statt. In wenigen Einzelfällen kann eine Räumung verschoben oder verhindert werden.

2. Wie viele Anträge auf Mietschuldenübernahme wurden jährlich seit 2018 beim Jobcenter Charlottenburg-Wilmersdorf eingereicht? Wie viele Beratungsgespräche hat es mit Betroffenen gegeben?

2018: 177 bewilligte Anträge JC

2019: 158 bewilligte Anträge JC

2020: 112 bewilligte Anträge JC

2021: 68 bewilligte Anträge JC

Die Anzahl der Beratungsgespräche wird als solches nicht erfasst. Erfasst werden Personen die innerhalb eines Monats zu diesem Thema beraten werden und diese Mengen sind in der Kostenleistungsrechnung (KLR) abgebildet.

3. Gibt die Anzahl der gestellten Anträge auf Übernahme von Miet- und Energieschulden nach Ansicht des Bezirksamtes einen Hinweis darauf, dass Mietrückstände ein besonders relevanter Anlass für Räumungen im Bezirk sind?

Mietrückstände sind mit großem Abstand die Anlässe für Räumungen. Der Fachstelle Soziale Wohnhilfe werden standardisiert Mittelungen über anstehende Räumungen der Gerichtsvollzieher*innen per Post übermittelt. In Einzelfällen handelt es sich um verhaltensbedingte oder Eigenbedarfs-Klagen.

4. Wie hat sich die jährliche Anzahl der Wohnungslosen im Bezirk seit 2018 entwickelt?

5. In wie vielen Fällen konnte jährlich seit 2018 Wohnungslosen eine Wohnung aus dem Geschützten Marktsegment vermittelt werden?

6. In wie vielen Fällen war das nicht möglich und was passierte in der Folge?

Aktuell sind 52 Bewerbungen gelistet. Alle Bewerber*innen sollen sich einmal im Monat melden, um ihre Bewerbung zu aktualisieren. Geschieht dies nicht, wird Kontakt aufgenommen und der aktuelle Stand nachgefragt. Fehlt die Eigeninitiative, wird die Bewerbung mit einem entsprechenden Vermerk archiviert. Derzeit gelingt es zumindest für 1-Personen-Haushalte ohne spezifische Anforderungen (z. B. nur Charlottenburg-Wilmersdorf kommt in Frage) innerhalb von ca. 2 Monaten eine Wohnung zu vermitteln.

Die Voraussetzung für die Aufnahme im Geschütztem Marktsegment ist Wohnfähigkeit. Sollte diese nicht nachgewiesen sein, ist eine rechtliche Betreuung zur Regelung von Mietangelegenheiten erforderlich. Schwierig ist die Bedarfsdeckung von großen Wohnungen für Familien mit vielen Kindern. Diese Wohnungen stehen selten zur Verfügung und können häufig nur durch den persönlichen Kontakt und das Engagement der Mitarbeitenden in diesem Bereich akquiriert werden.  Alle Bewerberinnen und Bewerber bleiben auf der Liste bis entweder eine passende Wohnung gefunden wurde, oder die Anforderungen an die Wohnung / den Wohnort modifiziert werden konnten. Sollte sich eine Vermittlung über einen längeren Zeitraum hinziehen, versucht der zuständige Sozialdienst die Hintergründe zu eruieren und mögliche Hindernisse, die im Vorfeld nicht sichtbar waren, zu bearbeiten. 

Mit freundlichen Grüßen

D. Wagner