Linksfraktion Charlottenburg-Wilmersdorf
Newsletter April 2024

Liebe Genoss:innen, liebe Freund:innen,

die Angriffe von rechts auf Mitglieder demokratischer Parteien nehmen wöchentlich zu. Diese Vorfälle schockieren und sind eine ernsthafte Bedrohung für unsere Gesellschaft. Genauso wie die antisemitischen und rassistischen Beleidigungen und Angriffe, die sich bei uns im Bezirk verdoppelt haben. Zeit, dass das von der Politik vor Ort nicht mehr achselzuckend hingenommen wird. Deswegen fordern wir seit Monaten eine Stelle gegen Antisemitismus und Rassismus im Bezirksamt einzurichten, um Betroffenen eine:n Ansprechpartner:in zur Seite zu stellen und Vereine und Initiativen bei ihrer Arbeit vor Ort zu unterstützen. Doch die schwarz-grüne Mehrheit in der BVV lehnte unsere Forderung mit den allerdünsten Argumenten ab. Wir sagen: Sparen beim Kampf gegen Antisemitismus und Rassismus ist angesichts des gesellschaftlichen Rechtsrucks ein riesiger Fehler!

Auch das Sparen an sozialer Infrastruktur bereitet den Rechten weiteren Nährboden. Unsere Forderung nach einem Stufenplan für die Rekommunalisierung der Schulreinigung? Abgelehnt. Unsere Forderung nach Spendenaufrufen für die Obdachlosenhilfe und bedarfsgerechter Ausfinanzierung sozialer Träger? Abgelehnt. Stattdessen träumt man weiter von Luxushochhäusern am ICC und lässt Mieter:innen mit Gesundheitsgefahren durch Asbest allein.

Wir stellen uns gegen das Spardiktat von Senat und Bezirk, für echten Mieter:innenschutz statt Luxuswohnungen, für mehr nicht-kommerzielle Räume im gesamten Bezirk und gegen Hass und Hetze von rechts, damit unser Bezirk lebenswert für alle bleibt!

Eure Linksfraktion in der BVV Charlottenburg-Wilmersdorf

 

Inhaltsverzeichnis

 
  1. Im Fokus
  2. Drucksachen
  3. Termine & Veranstaltungen
 

Im Fokus

 

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit!

 

Keine Hauptstadtzulage für Mitarbeiter:innen der freien Träger in Berlin – damit zeigen CDU und SPD im Berliner Senat den Beschäftigten die kalte Schulter. Erst gibt der CDU-Finanzsenator das Versprechen zur Zahlung, dann kassiert er es wieder ein. Kein Wunder, dass die Mitarbeiter:innen protestieren: Denn das bedeutet eine klare finanzielle Schlechterstellung gegenüber ihren Kolleg:innen im öffentlichen Dienst. Anerkennung und Motivation sehen anders aus. In der vergangen BVV wurde unser Antrag zurecht mehrheitlich beschlossen, sodass sich das Bezirksamt gegenüber dem Senat für die Hauptstadtzulage für Beschäftigte freier Träger stark machen soll. Der Grundsatz „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ muss für alle Beschäftigten gelten!

 

CDU und Grüne verhindern Beauftragtenstelle gegen Antisemitismus und Rassismus

 

Die Zahl antisemitischer Vorfälle im Bezirk hat sich verdoppelt. Die Zahl erfasster rassistischer Beleidigungen und Angriffe ist konstant hoch. Alltagsrassismus trifft Berliner:innen überall – auf der Straße, in der U-Bahn oder auf dem Amt. Darum forderten wir in der vergangen BVV die Schaffung der Stelle einer:s Beauftragte:n gegen Antisemitismus und Rassismus. Betroffene brauchen eine:n Ansprechpartner:in, Vereine und Initiativen Unterstützung und auch auf dem Amt muss der Grundsatz allgemeiner Gleichheit durchgesetzt werden. In 6 Bezirken gibt es diese Stelle schon –  Zeit, dass das auch in Charlottenburg-Wilmersdorf endlich passiert! Doch die Mehrheit aus CDU und Grünen hat unseren Antrag mit der Begründung abgeräumt, es brauche die Stelle nicht und der Haushalt gäbe das angeblich nicht her. Sparen beim Kampf gegen Antisemitismus und Rassismus ist angesichts des gesellschaftlichen Rechtsrucks ein riesiger Fehler! Der Tagesspiegel berichtete.

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Gegen Hochhausträume am ICC!

 

Das ICC steht seit nunmehr 10 Jahren leer. Der Berliner Senat aus CDU und SPD möchte für die Reaktivierung finanzstarke Investor:innen ins Boot holen. Wie passend, dass sich das Berliner Baukollegium nun für mögliche Ergänzungsbauten auf dem denkmalgeschützten Areal des ICC ausgesprochen hat. Im Raum steht die Bebauung mit einem Hochhaus und die Erweiterung des Parkhauses mit einem Hotelturm. Wir sagen: Berlin darf nicht angesichts klammer Kassen die Schleusen für weitere Luxushochhäuser dubioser Investor:innen öffnen! Senat und Bezirk müssen die weitestgehend nichtkommerzielle Nutzung des ICC sicherstellen.

Außerdem: Unsere Forderung nach einer Zwischennutzung des leeren Gebäudes für Kunst und Kultur wurde durch die Mehrheit aus CDU und Grünen abgeschmettert – angeblich durch Verwaltungshandeln erledigt. Doch das Bezirk hat bisher nichts davon umgesetzt. Wir brauchen mehr nichtkommerzielle Flächen für die Stadtgesellschaft. Im ICC verrotten sie ungenutzt!

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Asbest in vielen landeseigenen Wohnungen – Bezirksamt tut (doch) nichts

 

Rund 5.500 landeseigene Wohnungen im Bezirk sind asbestbelastet. 30 % davon liegen in der Schlangenbader Straße, wie eine Anfrage von Niklas Schenker (MdA Die Linke) ergab. Praktisch alle Wohnungen des Gebäudekomplexes sind belastet, doch die degewo wiegelt Mieter:innen ab – es gäbe keine Gesundheitsbelastung. Wir sagen: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser! Erfolgreich forderten wir daher in der BVV bereits vor Monaten eine unabhängige Überprüfung der tatsächlichen Gesundheitsgefahr für die Mieter:innen und hatten sogar den Grünen Stadtrat Schruoffeneger auf unserer Seite, der eine Beschäftigung mit dem Thema zusagte. Ob das auch der zuständige CDU-Baustadtrat so sieht, wollten wir in der vergangenen BVV wissen. Doch dieser sieht keinen Handlungsbedarf für sein Amt und vertraut lieber auf die Richtigkeit der Angaben der degewo. Das sehen wir anders und setzen uns weiterhin dafür ein, dass die Mieter:innen über das wahre Ausmaß der Gesundheitsgefahr in ihren Wohnungen informiert werden. Der Tagesspiegel berichtete.

 

Recht auf Asyl bleibt unantastbar!

 

Wenn Nazis Nazifragen stellen, rechnen sie gern Menschenleben mit vermeintlichen Kosten auf. So fragte die NoAfD im April in der Gazette Charlottenburg-Wilmersdorf, wieviel uns die Aufnahme Geflüchteter auf der Mierendorffinsel wert sein dürfe. Weil wir nicht mit Rechten reden, sondern nur darüber, wie wir sie wieder aus den Parlamenten bekommen, sagen wir: Das Recht auf Asyl schützen und Menschen, die vor Hunger und Krieg fliehen, nicht ertrinken lassen! Für eine offene und sozial gerechte Gesellschaft! Nicht mit Bezahlkarte, GEAS und faulen „Asylkompromissen“, sondern mit Investitionen in die soziale Infrastruktur, Wohnraum für alle und mit der Umverteilung des Reichtums weniger zum Wohle aller graben wir Hass und Hetze von rechts das Wasser ab. Unseren Beitrag in der Gazette lest ihr hier.

 
 

Drucksachen

 

Die 30. Öffentliche Bezirksverordnetenversammlung (BVV) fand am 25.04.2024 im Rathaus Charlottenburg, BVV-Saal statt. Hier könnt ihr die Sitzung online abrufen.

Diese Anträge von uns wurden in der BVV abgestimmt:

Zeit für Solidarität – Spenden für die Obdachlosenhilfe
Sparzwang überall – besonders bei der sozialen Versorgung wird der Rotstift angesetzt. Private Spenden können und dürfen die Verpflichtung zur Finanzierung der Obdachlosenhilfe nicht ersetzen. Trotzdem forderten wir vom Bezirksamt, die eigene Reichweite zu nutzen und zu zusätzlichen Spenden für die Obdachlosenhilfe aufzurufen sowie die Träger bedarfsgerecht zu unterstützen. Doch das Bezirksamt behauptet, es tue schon genug.

Stufenplan für die Rekommunalisierung der Schulreinigung
Mit CDU und SPD im Berliner Senat ist die Forderung nach sauberen Schulen und fairen Arbeitsbedingungen für Reinigungskräfte politisch tot. Auch das Bezirksamt hält nichts davon, den einst mit großer Mehrheit in der BVV verabschiedeten Antrag von Einwohner:innen für die Rekommunalisierung der Schulreinigung umzusetzen. Unsere erneute Forderung, zumindest einen Stufenplan vorzulegen, scheiterte u. a. an den Grünen, die sich damals selbst für die Rekommunalisierung einsetzten. 

Kudamm und Tauentzien umgestalten – Beschlüsse der BVV endlich umsetzen
Noch immer sind Unbeteiligte an Kudamm und Co. nicht vor Raserunfällen sicher. Gegen das Sterben auf den Straßen fordern wir die umfassende Verkehrsberuhigung der beliebten Raserstrecke. Bezirksamt und BVV verweisen jedoch lieber auf den Berliner Senat und sehen sich nicht zuständig, weiter Druck zu machen für einen zügigen Umbau der Straße für mehr Sicherheit für Rad- und Fußgänger:innen.

Beauftragte:r gegen Antisemitismus und Rassismus für den Bezirk
Trotz der Ablehnung unseres Antrags werden wir uns weiter dafür einsetzen, dass Charlottenburg-Wilmersdorf wie viele andere Bezirke auch eine:n Beauftragte:n bekommt, die:der aktiv gemeinsam mit der Zivilgesellschaft gegen die Ausbreitung von Antisemitismus und Rassismus kämpft!

Kostenlose Lastenräder für alle und mehr Fahrradboxen
Wir setzen uns dafür ein, dass es im Bezirk mehr kostenlose Lastenräder zu leihen gibt. Das bisherige Angebot ist ständig ausgebucht. Auch soll es mehr Fahrradboxen in den Kiezen geben, in denen Anwohner:innen ihre Räder sicher und kostengünstig abstellen können. Verkehrswende geht nur mit flächendeckenden Angeboten!

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit – Hauptstadtzulage für alle!
Durch unseren erfolgreichen Antrag muss das Bezirksamt nun Druck gegenüber dem Senat für die Auszahlung der Hauptstadtzulage auch an freie Träger machen. Auch in anderen Bezirken waren Forderungen der Linken BVV-Fraktionen erfolgreich. Der Druck auf CDU und SPD wächst – gleicher Lohn für gleiche Arbeit!

Diese Forderungen haben wir neu in die BVV eingebracht:

Fahrradboxen teurer als Autoparkplatz? 42 Cent für gerechte klimafreundliche Mobilität
Bisher sind die Fahrradboxen im Bezirk mit jährlichen Kosten von über 100 € nicht für alle bezahlbar, während das Abstellen eines klimaschädlichen Autos fast nichts kostest. Klimaschutz muss aber vor allem sozial gerecht sein. Daher fordern wir die Absenkung der Kosten für die Nutzung der Boxen auf das Niveau eines Anwohner:innenparkausweises.

Verkehrsberuhigung für Breitenbachplatz und Umgebung
Der Breitenbachplatz entspricht noch immer der Planung der autogerechten Stadt der 1960er-Jahre. Geht es nach der CDU im Berliner Senat, soll das mit der Sanierung des Tunnels Schlangenbader Straße auch für die nächsten Jahrzehnte so bleiben. Wir fordern von Bezirk und Senat ein Konzept für die Verkehrsberuhigung der gesamten Nachbarschaft. Planung für Menschen statt für Autos!

 

Alle Anfragen und Anträge der Linksfraktion seit 2016 könnt ihr hier einsehen.

 
 

Termine & Veranstaltungen

 

13. Mai 2024, 19:00 Uhr
Fraktionssitzung
Rathaus Charlottenburg, Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Charlottenburg

14. Mai 2024, 16:30 Uhr
Gedenken an Magnus Hirschfeld
Otto-Suhr-Allee 93, 10585 Charlottenburg

21. Mai 2024, 19:00 Uhr
Fraktionssitzung
Rathaus Charlottenburg, Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Charlottenburg

23. Mai 2024, 17:00 Uhr
31. BVV Charlottenburg-Wilmersdorf
BVV-Saal, Rathaus Charlottenburg, Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Charlottenburg oder im Livestream

25. Mai 2025, ab 14:00 Uhr
Europa-Fest und Podiumsdiskussion (Miteinander im Kiez e.V.)
Leon-Jessel-Platz 10717 Wilmersdorf

31. Mai 2024, ab 17:00 Uhr
Sommerfest von Niklas Schenker (MdA Die Linke)
Geschäftsstelle Die Linke, Behaimstr. 17, 10585 Charlottenburg

 

Datenschutz

 

 

Unsere Datenschutzverordnung befindet sich hier.

 
 

Impressum

Fraktion DIE LINKE. in der BVV Charlottenburg-Wilmersdorf
Rathaus Charlottenburg / Otto-Suhr-Allee 100
10585 Berlin
Telefon: (030) 9029 14911
kontakt@linksfraktion-cw.de

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