Verkehr

Jährlich werden zahlreiche Fußgänger:innen und Radfahrer:innen durch Autoverkehr in Charlottenburg-Wilmersdorf verletzt oder getötet. Der Grund ist eine Verkehrsinfrastruktur, die schwächere Verkehrsteilnehmer:innen gegenüber Kraftfahrzeugen vernachlässigt. Hier muss der Bezirk endlich mehr tun, denn der Umbau der autogerechten hin zu einer menschengerechten Stadt geht entschieden zu langsam voran. Viele Fahrradwege im Bezirk stammen aus den 1960er Jahren, sie sind zu schmal und meist kaputt. Hauptstraßen wie  der Ku‘damm haben gar keinen Fahrradstreifen. Das Geld für den Ausbau und die Sanierung von Radwegen stünde dem Bezirk seitens der Landesebene zur Verfügung, doch ruft er es nicht ab. Viele Anwohner:innen haben angesichts der Untätigkeit des Bezirksamts keine Geduld mehr. Sie schließen sich in Initiativen zusammen und kämpfen beispielsweise für eine Verkehrsberuhigung nach dem in Barcelona erprobten Konzept der „Superblocks“. Wir möchten sie dabei unterstützen und endlich dafür sorgen, dass der Raum in unseren Kiezen zugunsten aller Menschen umverteilt wird und Anwohner:innen diese kreativ als Begegnungszonen gestalten können.

Unsere verkehrspolitischen Initiativen:

BVV-Beschluss zur menschenfreundlichen Umgestaltung der Wilhelmsaue von 2020 – was macht das Bezirksamt?

Schriftliche Anfrage BV Gronde-Brunner vom 01.06.2022, Antwort vom 21.09.2022

 

Sehr geehrter Herr Vorsteher,

die Schriftliche Anfrage beantwortet das Bezirksamt wie folgt:

Wann legt das Bezirksamt die überfällige VzK für die Drucksache 1115/5 (BVVBeschluss vom 20.02.2020: „Die Wilhelmsaue menschenfreundlicher gestalten“) vor und welche Maßnahmen des Beschlusses befinden sich bereits in der Planung/ Umsetzung und welche Schwierigkeiten gibt es bei der Umsetzung der Beschlussvorlage?

Der Beschluss fordert die Prüfung umfassender städtebaulicher, verkehrlicher und landschaftsplanerischer Maßnahmen, die in diesem Umfang nicht von den Kapazitäten der Bezirksverwaltung gestemmt werden können und zum Teil nicht in Ihrer Entscheidungskompetenz liegen. Es lassen sich folgende Maßnahmenbereiche unterscheiden:

- Die Revision der Gestaltung der Mecklenburgischen Straße und der Uhlandstraße als Autobahnzubringer in den 1960er Jahren.

- Die Reduktion der Flächen für den (ruhenden) Kraftfahrzeugverkehr zu Gunsten von Platz- und Grünanlagen.

- Die Reduktion der Flächen für den (ruhenden) Kraftfahrzeugverkehr zu Gunsten des Umweltverbunds.

- Die Aufwertung und der Grünflächen und des Straßenbegleitgrüns.

- Die Verminderung des motorisierten Durchgangsverkehrs.

Neben Überarbeitungen der vorhandenen Grünflächen, der Verbesserung von Querungsstellen für den Fußverkehr und einer Umgestaltung der Uhlandstraße ohne größere bauliche Eingriffe, können keine Realisierungsperspektiven für weitere Maßnahmen in Aussicht gestellt werden.

Eine Vorlage zur Kenntnisnahme wird im Oktober 2022 vorliegen.

Mit freundlichen Grüßen

Oliver Schruoffeneger