Verkehr

Jährlich werden zahlreiche Fußgänger:innen und Radfahrer:innen durch Autoverkehr in Charlottenburg-Wilmersdorf verletzt oder getötet. Der Grund ist eine Verkehrsinfrastruktur, die schwächere Verkehrsteilnehmer:innen gegenüber Kraftfahrzeugen vernachlässigt. Hier muss der Bezirk endlich mehr tun, denn der Umbau der autogerechten hin zu einer menschengerechten Stadt geht entschieden zu langsam voran. Viele Fahrradwege im Bezirk stammen aus den 1960er Jahren, sie sind zu schmal und meist kaputt. Hauptstraßen wie  der Ku‘damm haben gar keinen Fahrradstreifen. Das Geld für den Ausbau und die Sanierung von Radwegen stünde dem Bezirk seitens der Landesebene zur Verfügung, doch ruft er es nicht ab. Viele Anwohner:innen haben angesichts der Untätigkeit des Bezirksamts keine Geduld mehr. Sie schließen sich in Initiativen zusammen und kämpfen beispielsweise für eine Verkehrsberuhigung nach dem in Barcelona erprobten Konzept der „Superblocks“. Wir möchten sie dabei unterstützen und endlich dafür sorgen, dass der Raum in unseren Kiezen zugunsten aller Menschen umverteilt wird und Anwohner:innen diese kreativ als Begegnungszonen gestalten können.

Unsere verkehrspolitischen Initiativen:

Echte Schulwegsicherheit nur mit autofreien Zonen statt Dialogdisplays

Die Linksfraktion begrüßt, dass der Bezirk nun fünf weitere Dialogdisplays vor Schulen einrichtet. Dies kann aber nur ein kleiner Beitrag für mehr Schulwegsicherheit für Kinder sein. Das Problem sind nicht nur Raser:innen, sondern auch Eltern, die ihre Kleinsten mit dem Auto bis vor das Schultor fahren wollen und bei der Parkplatzsuche immer wieder Unfälle und gefährliche Situationen provozieren.

Hierzu erläutert Frederike-Sophie Gronde-Brunner, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion: „Das Problem von Raser:innen und Elterntaxis vor Schulen lösen wir nicht allein mit Dialogdisplays. Wir fordern, dass rund um Schulen im Bezirk autofreie Zonen entstehen. Straßen und Zufahrtsbereiche vor Schulen müssen durch geeignete bauliche Maßnahmen (bspw. Poller) für den Durchgangsverkehr gesperrt werden. Gleichzeitig müssen andere Formen der sicheren Anreise von Schüler:innen ausgebaut werden: mehr geschützte und sichere Radwege, die auch Kinder gefahrenfrei nutzen können, Ausbau des ÖPNV überall dort, wo das Angebot noch nicht ausreichend ist. Gleichzeitig müssen Eltern dafür sensibilisiert werden, ihre Kinder auch ohne Auto zur Schule zu begleiten, beispielsweise mit einer Kampagne und direkten Ansprache vor Schulen. All diese Maßnahmen muss der Bezirk in einem Konzept für sichere Schulwege zusammenfassen und umsetzen.“