Linksfraktion Charlottenburg-Wilmersdorf
Newsletter November 2022

Liebe Genoss:innen, liebe Freund:innen,

das Berliner Verfassungsgericht hat entschieden, es wird eine Wiederholung der Pannenwahl von 2021 geben. Damit wird voraussichtlich am 12. Februar 2023 erneut über die Zusammensetzung des Berliner Abgeordnetenhaus und der Bezirksverordnetenversammlungen entschieden werden. Was für ein Fiasko!

Wir bedauern, dass es aufgrund mangelhafter Wahlvorbereitung zu einer Wiederholungswahl kommen muss. Wir werden bei dieser Wahl für einen sozialen, gerechten und klimafreundlichen Bezirk eintreten. Denn die Zählgemeinschaft aus Grünen und SPD hat bisher keines ihrer Versprechen umsetzen können: immer mehr Mieter:innen sind von Verdrängung und Mietenwahnsinn betroffen, bei der Vernichtung von Wohnraum durch genehmigten Abriss ist der Bezirk trauriger Spitzenreiter. Die Verkehrswende stockt unter dem grünen Stadtrat bereits seit 2016 und es gibt kaum Impulse, dem Klimanotstand im Bezirk zu begegnen. Charlottenburg-Wilmersdorf bringt berlinweit die wenigsten Geflüchteten unter, das Integrationsbüro ist noch für Monate akut unterbesetzt und die Beteiligung von Bürger:innen bei wichtigen Projekten wird vom Bezirksamt weiterhin so klein wie möglich gehalten. Dass Charlottenburg-Wilmersdorf der Bezirk mit den größten Einkommensunterschieden bleibt, wird einfach hingenommen.

In einer Zeit anhaltender Krisen stehen wir als LINKE für eine echte Alternative: für mehr Gemeinwohl, mehr Gerechtigkeit und Solidarität und mehr Mut zu gesellschaftlichen Veränderungen! Wir freuen uns darauf, mit euch gemeinsam in den nächsten Monaten die Menschen im Bezirk von der Notwendigkeit einer starken LINKEN zu überzeugen. Auf geht’s! Was darüber hinaus im Bezirk alles los war, lest ihr unten.

Eure Linksfraktion in der BVV Charlottenburg-Wilmersdorf

 

Inhaltsverzeichnis

 
  1. Im Fokus
  2. Drucksachen
  3. Drucksachen
  4. Termine & Veranstaltungen
  5. Datenschutz
 

Im Fokus

 
 

Drucksachen

 

Wilmersdorf - mehr Milieuschutz wagen!

 

Am Dienstag stellte der SPD-Baustadtrat Schmitz-Grethlein (SPD) in einer schlecht beworbenen Informationsveranstaltung seine Pläne für zwei neue Milieuschutzgebiete am Hochmeisterplatz und am Brabanter Platz vor. Wir begrüßen, dass endlich auch Anwohner:innen in Wilmersdorf Milieuschutz genießen sollen, kritisieren aber die starke Eingrenzung der Gebiete, die viele von diesem Schutz ausschließt. Wir erwarten eine politische Entscheidung des Bezirksamts zum Schutz aller Mieter:innen im untersuchten Gebiet Wilmersdorf West. Es kann nicht sein, dass die Verwaltung aus Angst vor möglichen Klagen den Schutz von fast 20 Prozent der Menschen im Gebiet mal eben streicht. Zukünftig werden noch mehr Mieter:innen deutlich mehr als 30 Prozent ihres Einkommens für Miete, Gas und Strom aufwenden müssen. Milieuschutz muss im gesamten Bezirk massiv ausgeweitet und nicht kleingerechnet werden!

 

Block 4 der Kleingartenanlage Am Stadtpark I erhalten – Klimaschutz statt Bebauung!

 

Bezirk und Land planen, die ökologisch und sozial wichtige Fläche des Block 4 der Kleingartenanlage Am Stadtpark I in Wilmersdorf mit möblierten Apartments zu bebauen. Bezahlbarer Wohnraum und Flächen für soziale Einrichtungen sind dringend notwendig – berlinweit und besonders in unserem Bezirk, in dem seit 2014 keine einzige Sozialwohnung mehr gebaut wurde. Angesichts der Klimakatastrophe und dem damit einhergehenden Artensterben sowie der zunehmenden Erhitzung der Stadt müssen jedoch alle noch vorhandenen Grünflächen erhalten bleiben. DIE LINKE will alle Kleingärten in Berlin sichern. Ein entsprechendes Gesetz wollen wir im Abgeordnetenhaus zügig beschließen. Charlottenburg-Wilmersdorf hat unter Grünen und SPD in der Vergangenheit bereits zu viele Kleingärten und Grünflächen mit Luxuswohnungen und Büros bebauen lassen – das muss aufhören! Es gibt Alternativen: statt Grünflächen besser versiegelte Flächen wie Parkplätze & Co mit bezahlbarem Wohnraum bebauen. Wir widersprechen daher den Bebauungsplänen und fordern in der BVV am 17. November eine Rettung der Parzellen!

 

Ehrenamtliche Ombudsfrau für das Jobcenter geehrt - jetzt Stelle verstetigen!

 

Die Ombudsfrau für das Jobcenter Charlottenburg-Wilmersdorf wurde von der Sozialsenatorin Katja Kipping (DIE LINKE) mit der Berliner Ehrennadel für besonderes soziales Engagement ausgezeichnet. Wir gratulieren Doris Kuhle zur Ehrung ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit als unabhängige Ansprechpartnerin bei Problemen mit dem Jobcenter. Seit 2018 gibt es die Ombudsstelle für das Jobcenter im Bezirk – eine Forderung, die wir gegenüber SPD und Grünen durchsetzen konnten. Für uns ist es unerlässlich, dass denjenigen, die auf das menschenverachtende Hartz-4-System angewiesen sind, in Streitfällen unabhängig und anonym geholfen wird. Wir nehmen die Ehrung der bisher ehrenamtlichen Tätigkeit von Frau Kuhle zum Anlass, die Umwandlung in eine dauerhaft erreichbare und hauptamtliche Stelle zu fordern. Darüber hinaus soll das Bezirksamt das Angebot durch Werbung bekannter machen, damit niemand mit Hartz-4- oder Bürgergeld-Problemen allein bleiben muss!

 

Teufelsberg an öffentlichem Nahverkehr anbinden – für grüne Verkehrssenatorin nicht relevant?

 

Auf unseren Antrag hin wird die BVV heute beschließen, Teufelsberg und die Bildungsstätte Ökowerk an den öffentlichen Nahverkehr anzubinden. Mit einigem Befremden mussten wir in der Presse lesen, dass Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) diesen Vorschlag bereits abgelehnt haben soll. Die Empfehlung der Senatorin, die über drei Kilometer lange Strecke zur nächsten S-Bahn doch als Teil des Naturerlebnis zu genießen und zu Fuß zu gehen, empfinden wir als absolute Frechheit gegenüber Senior:innen und mobilitätseingeschränkten Personen. Besonders überrascht uns das Argument, das Fahrgastaufkommen sei zu gering. Eine Untersuchung dazu gibt es noch nicht, woher nimmt die Senatorin ihre Gewissheit? Statt auf angeblich fehlende Nachfrage zu verweisen, muss eine echte Alternative zur Anreise mit dem Auto geschaffen werden, die im Sommer zum Teil mitten im Wald geparkt werden. Wir erwarten von Frau Jarasch eine ernsthafte Prüfung unseres Vorschlags, statt Initiativen für mehr klimaneutralen öffentlichen Nahverkehr einfach abzuwatschen!

 

Förderung von Sport und Vereinen im Bezirk – weiterhin kein Schwerpunkt für die SPD

 

Die Zusammenlegung der wichtigen Ausschüsse Sport und Schule durch die Stadträtin Schmitt-Schmelz (SPD) hatten wir mehrfach kritisiert. Die Ausstattung und Sanierung der maroden Schulen und die Förderung von Sport und Vereinen sind uns zu wichtig. Als Kompensation wollte die Stadträtin einen „Rat des Sports“ einberufen, ohne zu sagen, welche Kompetenzen dieser haben und wer darin vertreten sein soll. Seit über einem Jahr ist jedoch nichts passiert, kein Rat des Sports nirgends. Wir forderten daher, diesen unverzüglich einzuberufen und die BVV zu beteiligen. Die Posse geht weiter: In der letzten Sitzung des Ausschusses für Schule und Sport verkündete dann die Bezirksbürgermeisterin Bauch in Vertretung der Stadträtin, dass sich der  Rat  bereits Ende November konstituieren würde  – unter Umgehung der BVV. Da zieht selbst ihre eigene SPD-Fraktion die Reißleine. Wir glauben der Stadträtin kein Wort mehr, unser Antrag wird heute in der BVV abgestimmt.

 

Areal „Stadteingang West“ für alle planen!

 

Für die Gazette Charlottenburg-Wilmersdorf haben wir aufgeschrieben, was wir von der Entwicklung des „Stadteingang West“ erwarten. Das Areal zwischen Messegelände, ICC und den S-Bahnhöfen Westkreuz und Grunewald bietet enormes Potenzial für Frischluftschneisen, Radwege, Sport- und Spielflächen, Kulturräume sowie bezahlbaren Wohnraum. Es wird aber deutlich, dass die bisherigen Planungen der anstehenden Autobahnsanierung untergeordnet werden. Es fehlen Ideen für Wegeverbindungen und den Umgang mit wertvollen Grünflächen. Wer sich den entstehenden Wohnraum wird leisten können, bleibt unklar. Wir fordern, die Ideen der zahlreichen Initiativen und Kleingärtner:innen als Maßstab zu nehmen: Grünflächen schaffen, autogerechte Stadt zurückdrängen, sozialverträgliche Mieten statt Luxusbauten – die Menschen und nicht die Investor:innen in den Mittelpunkt stellen!

 

Gedenken am 9. November am Gleis 17

 

Am 9. November 1938 überfielen die Nazis in ganz Deutschland Jüd:innen, steckten Synagogen in Brand, zerstörten tausende Geschäfte, Wohnungen und jüdische Friedhöfe. Die Novemberpogrome waren der Auftakt für die systematisch geplante Ermordung von Millionen europäischer Jüd:innen. Vor 81 Jahren, am 18. Oktober 1941, rollten die ersten Waggons mit mehr als 1.000 jüdischen Kindern, Frauen und Männern vom Bahnhof Grunewald in Richtung Osten in den sicheren Tod. Gemeinsam mit den Schüler:innen des Walther-Rathenau- und Gottfried-Keller-Gymnasiums gedachten wir am 9. November am Gleis 17 den Opfern von Antisemitismus, Faschismus und Krieg. Es ist unsere Verantwortung, dass wir das Gedenken lebendig halten und niemals vergessen. Das Erinnern muss sich mit dem aktiven Kampf gegen den heutigen Antisemitismus verbinden. Nie wieder!

 
 

Drucksachen

 

Die 14. öffentliche Bezirksverordnetenversammlung (BVV) am 17. November 2022 findet im Rathaus Charlottenburg, BVV-Saal, Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Berlin, statt. Zusätzlich gibt es einen Livestream.

Unsere Anträge aus den Ausschüssen zur Abstimmung in der 14. BVV:

  • Beschlossen wird unser Antrag, dass Teufelsberg und Ökowerk zukünftig auch über den öffentlichen Nahverkehr erreichbar sein sollen. Autoverkehr im Naherholungsgebiet zurückdrängen, Erreichbarkeit für Senior:innen und mobilitätseingeschränkte Personen erhöhen!
  • Die SPD-Stadträtin interessiert die Interessenvertretung von Vereinen nicht – wo bleibt der von ihr vor einem Jahr versprochene „Rat des Sports“? Wir machen ihr Dampf, unser Antrag wird in der BVV beschlossen.
  • Wir forderten vom Bezirksamt, dass es beim Energiesparen mit gutem Beispiel vorangehen soll und mehr als die veranschlagten 10 Prozent einsparen soll. Obwohl das nicht der Fall ist, möchten die anderen Fraktionen das als bereits erledigt behandeln – das sehen wir natürlich anders!
  • „Kühlschränke für alle“ und damit das Sammeln und die kostenlose Abgabe von Lebensmitteln in öffentlichen Einrichtungen fordert ein Antrag. Wir sind der Meinung, Nahrungsmittel gehören allen und nicht in die Tonne und schleißen uns der SPD-Forderung an.
  • Wir haben aufgedeckt, dass die Mülltrennung im Rathaus nur auf dem Papier steht – alles landet am Ende in einer Tonne. Wir fordern vom Bezirksamt, das sofort abzustellen, statt so zu tun, als wäre alles in Ordnung.

Unsere neuen Anträge in der BVV:

  • Wir haben 2018 erfolgreich eine Ombudstelle für Betroffene des Jobcenters gefordert. Nun soll diese ehrenamtliche Beratungsstelle noch besser erreichbar und verstetigt werden.
  • Block 4 der Kleingartenanlage Am Stadtpark I in Wilmersdorf soll bebaut werden. Wir fordern für die Nachbar:innen und den Klimaschutz den Erhalt der Gärten und Grünflächen.
  • Kiezhausmeister:innen sorgen bereits in einigen Ecken Berlins dafür, dass Parkbänke schnell repariert, Sperrmüll beseitigt oder graue Ecken schnell und unkompliziert bepflanzt werden. So eine:n super Hausmeister:in wollen wir auch in deiner Nachbarschaft!
  • Auf Stadteilkonferenzen soll zukünftig über alles vor Ort beraten werden, was Nachbar:innen im Kiez angeht – bürger:innennah und direkt vor Ort!
  • Fahrradboxen gibt es bereits rund um den Klausenerplatz. Die sind begehrt und leider viel zu teuer. Wir fordern mehr davon für den ganzen Bezirk und vor allem: leistbar für alle!
  • Wir wollen keine intransparente Haushaltsverhandlungen für den Bezirk mehr! Das Bezirksamt soll endlich über die Zusammenstellung des Bezirkshaushalts in einer öffentlichen Veranstaltung informieren und Wünsche und Kritik der Bürger:innen aufnehmen.
  • In einem umfassenden Antrag fordern wir, die Unterstützung von obdachlosen Menschen massiv auszubauen, damit Obdachlosigkeit in Berlin bis 2030 beendet wird!
  • Seit weit über einem Jahr sind im Rathaus Charlottenburg die Fahrstühle kaputt – für mobilitätseingeschränkte Personen eine Katastrophe. Wir fordern die zuständige SPD-Stadträtin auf, das Rathaus endlich barrierefrei zu machen!

Alle Anfragen und Anträge der Linksfraktion seit 2016 könnt ihr hier einsehen.

 
 

Termine & Veranstaltungen

 

17. November 2022, 17:00 Uhr
14. BVV Charlottenburg-Wilmersdorf
BVV-Saal, Rathaus Charlottenburg, Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Charlottenburg (oder im Livestream)

19. November, 10-16 Uhr
Workshop „Unser Kiez gegen Ausgrenzung“. Eine Veranstaltung von Kiez gegen Rassismus und Kiezbündnis Klausenerplatz
Nachbarschaftszentrum Divan, Nehringstraße 8, 14059 Charlottenburg

21. November 2022, 19:00 Uhr
Fraktionssitzung
Raum 123, Rathaus Charlottenburg, Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Charlottenburg

28. November 2022, 17:30-18:30 Uhr
Sprechstunde der Fraktion
Raum 123, Rathaus Charlottenburg, Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Charlottenburg

28. November 2022, 18:30 Uhr
Fraktionssitzung
Online-Sitzung

1.Dezember 2022, 17:00 Uhr
INSEL-Konferenz zu Klima-Anpassung auf der Mierendorff-Insel
Aula des Gottfried-Keller-Gymnasiums, Olbersstraße 38; 10589 Berlin

5. Dezember, 19:00 Uhr
Fraktionssitzung
Helene-Lange-Saal, Rathaus Charlottenburg, Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Charlottenburg

12. Dezember, 17:30 Uhr
Sprechstunde der Fraktion
Lily-Braun-Saal, Rathaus Charlottenburg, Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Charlottenburg

12. Dezember, 19:00 Uhr
Fraktionssitzung
Lily-Braun-Saal, Rathaus Charlottenburg, Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Charlottenburg

15. Dezember 2022, 17:00 Uhr
15. BVV Charlottenburg-Wilmersdorf
BVV-Saal, Rathaus Charlottenburg, Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Charlottenburg

 
 

Datenschutz

 

Unsere Datenschutzverordnung befindet sich hier.

 
 

Impressum

Fraktion DIE LINKE. in der BVV Charlottenburg-Wilmersdorf
Rathaus Charlottenburg / Otto-Suhr-Allee 100
10585 Berlin
Telefon: (030) 9029 14911
kontakt@linksfraktion-cw.de

Folgen Sie uns auf Facebook
Folgen Sie uns auf X
Folgen Sie uns auf Instagram

Wenn Sie diesen Newsletter nicht mehr erhalten wollen, können Sie sich hier austragen: Newsletter abbestellen