Linksfraktion Charlottenburg-Wilmersdorf
Newsletter September 2022

Liebe Genoss:innen, liebe Freund:innen,

Die Preise steigen weiter und weiter. Die Ampel-Regierung irrt mit halbgaren Ankündigungen von Rettungspaketen, einem beendeten 9-Euro-Ticket ohne Nachfolgeregelung und Gewinngarantien für Energiekonzerne à la „Gasumlage“ umher. Von den Heiz- und Duschanleitungen der Regierenden wird die Wohnung nicht warm und die Gasrechnung nicht kleiner. Gegen die akute Energiekrise und drastisch steigende Preise fordert DIE LINKE eine gezielte und echte Entlastung von Menschen mit geringen und mittleren Einkommen!

Nach dem Ende der Sommerpause haben wir auf unserer Fraktionsklausur vom 19. bis 20. August unter anderem über die Auswirkungen der Preis- und Energiekrise auf die Menschen vor Ort gesprochen und Handlungsmöglichkeiten der Bezirkspolitik beraten. Das Bezirksamt muss seiner sozialen Verantwortung gerecht werden. Daher haben wir einige Forderungen an das rot-grüne Bezirksamt für die Unterstützung Betroffener und sozialer Einrichtungen im Herbst und Winter aufgestellt. Welche das sind und welche Themen im Bezirk vor der ersten BVV nach der Sommerpause noch wichtig sind, lest ihr unten.

Eure Linksfraktion in der BVV Charlottenburg-Wilmersdorf

 

Inhaltsverzeichnis

 
  1. Im Fokus
  2. Termine & Veranstaltungen
  3. Datenschutz
 

Im Fokus

 

Steigende Preise und Energiekosten – Bezirksamt muss soziale Verantwortung übernehmen

 

DIE LINKE fordert von der Bundesregierung wirksame Maßnahmen, um Menschen mit geringen und mittleren Einkommen in der Krise wirklich zu entlasten: Gaspreisdeckel für die Verbraucher:innen statt Gasumlage für die Konzerne, Verbot von Strom- und Gassperren, eine Verlängerung des 9-Euro-Tickets und bezahlbare Lebensmittel. Wir sind der Meinung: auch das Bezirksamt muss vor Ort soziale Verantwortung übernehmen! In der BVV am 1. September fordern wir daher, eine kostenlose Energieschuldenberatung des Bezirks für alle. Mieter:innen müssen vor Gas- und Stromsperren geschützt werden! Auch das Bezirksamt muss im Winter mit gutem Beispiel vorangehen.  In den eigenen Gebäuden soll so viel Energie wie möglich eingespart werden. Soziale Einrichtungen und Vereine sollen mit steigenden Energiekosten nicht allein gelassen werden. Wir fordern Mieterlasse für soziale Träger, die durch die Nebenkosten in Schieflage geraten!

Außerdem fragen wir beim Bezirksamt nach, welche Planungen vorliegen, um die drohenden Schließungen sozialer Dienstleistungen aufgrund gestiegener Energiekosten zu verhindern. Das soziale Angebot im Bezirk muss unter allen Umständen aufrechterhalten werden!

 

LINKE Forderung wird umgesetzt – Anlaufstelle für Bürger:innenbeteiligung im Bezirk kommt

 

Das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf schreibt die vom Senat finanzierte Anlaufstelle für Bürger:innenbeteiligung aus. Damit wird eine zentrale LINKE Initiative auf Landes- und Bezirksebene umgesetzt. Für eine echte Anlaufstelle, die keine weitere anonyme Amtsstube, sondern ein Begegnungsort im Herzen des Bezirks sein soll, haben wir lange gekämpft.

Trotz anhaltender Angriffe des aktuellen SPD-Bausenators Geisel auf die Beteiligung von Anwohner:innen bei Bauprojekten in der Stadt, wird die noch unter dem linksregierten Stadtentwicklungssenat geschaffene Beteiligungsstruktur für die Bezirke auch hier umgesetzt werden. Für uns als Linksfraktion ist klar, dass sich die Beteiligung der Nachbarschaft bei Bauprojekten in den Kiezen nicht zurückdrehen lässt!

 

Kein Abriss von Wohnraum in der Schlüterstraße 44

 

Abriss-Eldorado Charlottenburg-Wilmersdorf – fast nirgendwo sonst in Berlin wird so viel Wohnraum für den Neubau von Bürotürmen und teuren Luxuswohnungen vernichtet. Abrissgenehmigungen werden vom zuständigen Stadtrat Arne Herz (CDU) investorenfreundlich vergeben. Das unter dem letzten rot-rot-grünen Senat nochmals verschärfte Zweckentfremdungsverbotsgesetz von Wohnraum wird durch den Stadtrat nicht angewandt. Jüngstes Beispiel: das erst 2012 teilsanierte und noch bewohnte Mietshaus Schlüterstraße 44 soll – mit freundlicher Genehmigung des Bezirksamts – einem Büroneubau weichen. Die Hintergründe erklärt euch unser Mitglied im Abgeordnetenhaus, Niklas Schenker, im kurzen Video.

In der Sommerpause waren wir gemeinsam mit Niklas und dem Berliner Mieterverein vor Ort und haben mit Betroffenen gesprochen. Wir teilen die Sorgen der verbliebenen Mieter:innen und die Zweifel des Mietervereins an dem Gutachten, dass den Abriss legitimieren soll. Wir fordern: Ein neues und nicht interessengeleitetes Gutachten; kein Abriss des Mietshauses – alle müssen bleiben!

 

Kommerzielle Nutzung des öffentlichen Raums unterbinden – feste Abstellflächen für E-Scooter ausweisen!

 

Wie hältst du es mit den E-Scootern? Das haben wir für die Gazette Charlottenburg-Wilmersdorf aufgeschrieben: Statt DEM neuen ökologischen Verkehrsmittel, das windige Start-Ups im Verbund mit Ex-Auspuffminister Andi Scheuer ankündigten, sind sie eine unregulierte Landplage. Gefährlich sowohl für Nutzer:innen als auch Fußgänger:innen und Radfahrenden, unökologisch weil sie keine „letzte Meile“ ersetzen, Herstellung und Entsorgung umweltschädlich sind und unsozial, weil ihre Wartung durch ein Heer scheinselbstständiger Subunternehmer:innen zu Billigstlöhnen erfolgt. Gut, dass der rot-grün-rote Berliner Senat nun feste Abstellzonen vorschreibt und damit die lange überfällige Regulierung der Anbieter vorangeht. Vom Bezirk fordern wir die zügige Ausweisung solcher Abstellflächen und die Kontrolle der Anbieter!

 

Nach dem verheerenden Waldbrand im Grunewald – was jetzt zu tun ist

 

Der Klimawandel mit zunehmender Hitze und Trockenheit hat nun auch in Berlin für einen tagelangen Waldbrand im Grunewald gesorgt. Die Brände konnten mittlerweile gelöscht werden, aber die Gefahr für Mensch und Natur durch den Sprengplatz der Polizei besteht weiterhin. Die menschengemachte Klimakrise lässt sich nicht mehr aufhalten, Waldbrände werden weiter zunehmen. Daher muss gemeinsam mit dem Land Brandenburg eine sichere Ausweichfläche für den Sprengplatz in einem nicht bewaldeten und unbewohnten Gebiet gefunden werden, um erneute Brände dieses Ausmaßes möglichst im Vorfeld zu verhindern. Das Ökosystem Grunewald, Lebensraum für Pflanzen und Tiere, muss dauerhaft geschützt werden – eine klimaresistente Umgestaltung ist dringend notwendig.

 

Gedenken an die Ermordung Günter Schwanneckes

 

Am 29. August gedachten wir gemeinsam mit der Initiative „Niemand ist vergessen“ und dem Bezirksverband DIE LINKE. Günter Schwannecke, der am nach ihm benannten Spielplatz in der Pestalozzi-Straße vor 30 Jahren von Neonazis brutal attackiert wurde. Er verstarb kurz darauf im Krankenhaus. Er wurde ermordet, weil er Zivilcourage zeigte und für Studierende aus Sri Lanka einstand, die rassistisch beleidigt und bedroht wurden. Er starb auch, weil die Neonazis ihn als obdachlos ausmachten, was nicht in ihr faschistisches Weltbild passte. Wie bei so vielen Übergriffen und Morden von Neonazis in den 1990er Jahren, den sogenannten „Baseballschlägerjahren“, wurde die Tat von der Polizei und den Gerichten nicht als rassistisch motiviert eingeordnet. Ein politisches Motiv „sei nicht erkennbar gewesen“. Erst 2018 erfolgte die Anerkennung Günter Schwanneckes als Opfer rechter Gewalt. Heute erinnert ein Gedenkstein auf dem Günter-Schwannecke-Spielplatz an ihn. Weitere Infos von „Niemand ist vergessen“ zur Tat findet ihr hier.

 

LINKE Initiative gegen antisemitische Straßennamen von Bezirkspolitik nicht gewollt

 

Via Wiki Comons, Magnus Manske, CC BY-SA 2.0

Dass für antifaschistische Initiativen täglich gestritten werden muss, zeigt auch unsere Forderung nach Einsetzung einer Kommission, die sich mit antisemitischen Straßennamen im Bezirk befassen und Handlungsvorschläge für den Umgang mit ihnen erarbeiten sollte. Unser Antrag, der Auseinandersetzungen mit der Geschichte anregen und explizit keine automatisierten Umbenennungen forderte, wurde von SPD, Grünen, CDU und FDP kommentarlos in zwei Ausschüssen abgelehnt. Heute wollen wir in der BVV Antworten vom Bezirksamt und den anderen Fraktionen, wie sie Antisemitismus im öffentlichen Straßenbild entgegentreten wollen. Was wir nicht akzeptieren werden ist die bisherige Ideenlosigkeit der Bezirkspolitik. Wir bleiben bei dem Thema dran!

 
 

Die 11. öffentliche Bezirksverordnetenversammlung (BVV) findet am 1. September 2022 im Rathaus Charlottenburg, BVV-Saal, Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Berlin, statt. Zusätzlich gibt es einen Livestream.

Das sind unsere Initiativen in der BVV:

  • Wir fordern das Bezirksamt auf, genehmigte Zweckentfremdung von Wohnraum im Bezirk öffentlich zugänglich zu machen.
  • Der Internetauftritt des Bezirksamtes ist bisher nur in deutscher Sprache abrufbar. Das muss sich ändern und wir erwarten vom Bezirksamt eine Übersetzung, damit alle die wichtigen Angebote nutzen können.
  • Die Sicherheit von Fußgänger:innen zwischen der Münsterschen und Westfälischen Straße ist akut gefährdet. Wir fordern das Bezirksamt auf, die demontierten Gaslaternen umgehend neu aufzustellen und auf LED-Beleuchtung umzurüsten – für die Sicherheit und im Sinne des Umweltschutzes.
  • Der Winter kommt und das Bezirksamt muss beim Energiesparen mit gutem Beispiel vorangehen. Es ist daher geboten, in den bezirkseigenen Immobilien so viel Energie wie möglich zu sparen.
  • Im gleichen Atemzug müssen auch die Mieter:innen vor Strom- und Gassperren geschützt werden. Wir fordern das Bezirksamt daher auf, eine Energieschuldenberatung einzurichten um Mieter:innen vor Strom- und Gassperren zu schützen.
  • Auch soziale Initiativen dürfen mit den steigengen Energiepreisen nicht allein gelassen werden. Träger in bezirkseigenen Räumen sollen durch Mietnachlässe entlastet werden, um die soziale Infrastruktur im Bezirk nicht zu gefährden.
  • Wir fragen das Bezirksamt, welche konkreten Maßnahmen geplant sind, um die sozialen Härten steigender Energiekosten aufzufangen.
  • Wir fordern das Bezirksamt auf, sich für die Finanzierung und Sicherung der Schulsanierung gegenüber dem Grünen Finanzsenator stark zu machen. Bei Schulen darf nicht gespart werden! Wir fragen, welche Probleme das Bezirksamt durch die angekündigten Kürzungen des Finanzsenators im schulischen Bereich sieht.
  • Zum Schuljahresbeginn möchten wir zudem wissen, wie die personelle Ausstattung mit Erzieher:innen im Bezirk aussieht und wo Lücken bestehen.

Alle Anfragen und Anträge der Linksfraktion seit 2016 könnt ihr hier einsehen.

 
 

Termine & Veranstaltungen

 

1. September 2022, 17:00 Uhr
11. BVV Charlottenburg-Wilmersdorf
BVV-Saal, Rathaus Charlottenburg, Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Charlottenburg
oder im Livestream

11. September 2022, 10:00 - 18:00 Uhr
Tag des offenen Denkmals
An unterschiedlichen Orten im Bezirk, hier geht es zum Programm

12. September 2022, 19:00 Uhr
Fraktionssitzung
Raum 123, Rathaus Charlottenburg, Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Charlottenburg

15. September 2022
Bewerbungsschluss für Bürger:innenbeirat Berlin-Tourismus
Interessierte können sich hier für die Teilnahme an dem Gremium anmelden

18. September 2022, ab 14:00 Uhr
Sommer- und Einweihungsfest 2022 Nachbarschaftszentrum Divan e.V.
Ein Fest von und für Engagierte und alle Nachbar:innen
Nehringstraße 8, 14059 Berlin

19. September 2022, 19:00 Uhr
Fraktionssitzung
Lily-Braun-Saal, Rathaus Charlottenburg, Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Charlottenburg

24. September 2022, 11:00 - 15:00 Uhr
INSEL-Konferenz zu Bauvorhaben auf der Mierendorffinsel
Aula des Gottfried-Keller-Gymnasiums, Olbersstraße 38, 10589 Berlin. Hier geht’s zum Programm.

26. September 2022, 19:00 Uhr
Fraktionssitzung
Lily-Braun-Saal, Rathaus Charlottenburg, Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Charlottenburg

 
 

Datenschutz

 

Unsere Datenschutzverordnung befindet sich hier.

 
 

Impressum

Fraktion DIE LINKE. in der BVV Charlottenburg-Wilmersdorf
Rathaus Charlottenburg / Otto-Suhr-Allee 100
10585 Berlin
Telefon: (030) 9029 14911
kontakt@linksfraktion-cw.de

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