Kein Platz für Antisemitismus – Linke fordert Infotafel am Richard-Wagner-Platz
Die Linksfraktion in der BVV Charlottenburg-Wilmersdorf fordert in der kommenden BVV-Sitzung in einem Antrag die Anbringung einer Informationstafel am Richard-Wagner-Platz. Sie soll über die antisemitische Weltsicht des Komponisten aufklären – insbesondere im Hinblick auf seine Schrift „Das Judenthum in der Musik“ (1850).
Grundlage des Antrags ist das Dossier „Straßen- und Platznamen mit antisemitischen Bezügen in Berlin“, das im Auftrag des Berliner Antisemitismusbeauftragten von Felix Sassmannshausen erstellt wurde. Es benennt 39 Straßen und Plätze allein in Charlottenburg-Wilmersdorf mit antisemitischen Bezügen – darunter auch den Richard-Wagner-Platz und empfiehlt die Umbenennung.
Anne Zetsche, Sprecherin für Kultur:
„Richard Wagner war ein bedeutender Komponist – aber auch ein bekennender Antisemit. Wer ihn mit einem Platz ehrt, muss auch seine Ideologie sichtbar machen. Schon 2022 haben wir in einem Antrag auf diese Problematik hingewiesen und gefordert, dass sich der Bezirk vertieft damit auseinandersetzt – damals wurde das von der BVV mehrheitlich abgelehnt. Angesichts des zunehmenden Antisemitismus und des gesellschaftlichen Rechtsrucks braucht es jetzt mindestens eine klare, sichtbare Aufklärung über solche historischen Hintergründe.“