Luxus-Müsli finanziert in Zeiten des Sparhaushalts – dit is‘ Berlin!

Senat und Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf finanzieren anlässlich der Europameisterschaft die Gestaltung und Vermarktung eines „Berlin-Müslis“. Die Linksfraktion in der BVV Charlottenburg-Wilmersdorf kritisiert diese Prioritätensetzung des Bezirksamts in Zeiten krasser Sparpolitik genauso wie den unverschämten Verkaufspreis.

Dr. Anne Zetsche, Fraktion Die Linke in der BVV: „Wir reiben uns angesichts der Planung und Vermarktung eines nachhaltigen ‚Berlin-Müslis‘ durch das Bezirksamt verwundert die Augen. Ausgaben von allein 6.999 Euro für einen ‚Call: Verpackungsdesign und Branding für nachhaltiges Müsli‘? Kosten für Personal und die Beauftragung einer privaten Werbeagentur und eines Müsliproduzenten sind noch nicht einberechnet. Andere Projekte, wie die sichere und schnelle Beförderung von Schüler:innen zum Schwimmunterricht mit dem Schwimmbus oder die Instandhaltung von Schulhöfen und Sportflächen, sowie die zusätzliche Tagesreinigung an Schulen fallen derweil der bezirklichen Sparpolitik zum Opfer. In der kommenden BVV wollen wir vom Bezirksamt wissen, wieviel die PR-Aktion den klammen Bezirk tatsächlich kostet. Alle Verträge müssen offengelegt werden!“

Frederike-Sophie Gronde-Brunner, Ko-Fraktionsvorsitzende Die Linke in der BVV: „Das Bezirksamt bewirbt das eigene Müsli u. a. auch damit, einen Beitrag zu den 17 Nachhaltigkeitszielen der UN zu leisten. Wir fragen uns, wie der Verkaufspreis von 6,49 Euro für 400 Gramm mit dem Ziel 1 „Keine Armut“ vereinbar ist. Wer soll sich das leisten können? Der öffentliche Auftrag des Bezirksamts ist nicht, als Marktakteur Müsli zu Mondpreisen zu verkaufen, sondern sich um die öffentliche Daseinsfürsorge der Bürger:innen zu kümmern. Die Alltagssorgen der Menschen müssen in den Fokus und ernst genommen werden. In Zeiten der Sparpolitik, die auch die Zukunft sozialer Projekte und Teilhabe bedroht, vermissen wir hier eine klare Prioritätensetzung des schwarz-grünen Bezirksamts. Wir fordern mehr Geld für den sozialen Bereich und die Infrastruktur, statt Ausflüge in die vermeintlich nachhaltige, grüne Marktwirtschaft mit einem Müsli für Reiche!