Alternativen für Herthas neue Arena ernsthaft prüfen

Hertha verkündete kürzlich, eine neue Fußball-„Arena“ im Olympiapark bauen und schon im Jahr 2025 eröffnen zu wollen. Favorit für den Standort ist der Olympiapark in direkter Nachbarschaft zum heute noch heimischen Stadion. Dafür müsste voraussichtlich einiges weichen: der Denkmalschutz der Gartenanlage, die Erinnerung an das Bürgerbegehren zum Erhalt von Grünflächen wie dem Olympiapark und auch 24 Wohnungen von einer der ältesten Berliner Baugenossenschaften. Für die Bewohner*innen der betroffenen Wohnungen werden bereits zwei Lösungen diskutiert: Der Umzug in Neubauten der Deutsche Wohnen in der Alliiertensiedlung oder aber ein Neubau auf den Baumannschen Wiesen am U-Bahnhof Ruheleben. Inwiefern dies eine für das Gemeinwohl vertretbare Lösung darstellt, bleibt jedoch fraglich.

„Für Hertha ist es vielleicht wirtschaftlicher, eine eigene Arena zu bespielen, für das Land jedoch nicht. Ihm würden jährlich Einnahmen in Millionenhöhe wegbrechen. Besonders dramatisch an den aktuellen Neubauplänen wäre der Wegfall von bezahlbarem, genossenschaftlichen Wohnraum. Auch kann nicht erwartet werden, dass die Bewohner*innen der Siedlung freiwillig in Wohnungen der in im Ruf von Profitgier stehenden Deutsche Wohnen umziehen werden. Neubauten auf den Baumannschen Wiesen steht das 2016 bestätigte Bürgerbegehren für den Grünflächenerhalt im Bezirk entgegen. Der Bezirk kann sich hier nicht gegen den Willen der Bürger*innen des Bezirks stellen. Es gibt Alternativen und darum fragen wir uns, warum bisher ausschließlich Herthas Wünsche Gehör fanden, die der Berliner*innen jedoch nicht. Der Verein muss endlich Antworten darauf geben, wie er einen Beitrag für Berlin leisten will, das ihm in schlechten Zeiten zur Seite stand.“, so Annetta Juckel, Fraktionsvorsitzende und Sprecherin für Bürger*innenbeteiligung und Sport der Fraktion DIE LINKE. in der BVV Charlottenburg-Wilmersdorf.