Sperrung des Kaiserdamms: weniger Autoverkehr wagen statt Stopp von Radwegeprojekten!

Angesichts der langfristigen Vollsperrung des Kaiserdamms hat das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf Bauvorhaben für zwei Radwege im Bezirk gestoppt. Die Linksfraktion in der BVV kritisiert die Entscheidung und fordert die Nutzung des gesperrten Straßenbereichs für die Anwohner:innen sowie Maßnahmen zur langfristigen Reduzierung des Verkehrsaufkommens durch die City West.

Frederike-Sophie Gronde-Brunner, Ko-Fraktionsvorsitzende und Sprecherin für Umwelt und Verkehr:

„Die auf Monate andauernde verkehrliche Belastung der Kieze rund um den vollgesperrten Kaiserdamm zeigt deutlich: das Verkehrsaufkommen in der City West ist viel zu hoch! Statt auf die Sperrung mit dem Stopp laufender Radwegeprojekte auf der Kantstraße und dem Spandauer Damm zu reagieren, muss das Bezirksamt im Gegenteil die seit Jahren stockende Verkehrswende im Bezirk voranbringen. Dazu gehören nicht weniger, sondern viel mehr geschützte Radwege!

Wir unterstützen das Bezirksamt dagegen in seiner Forderung an den Senat, die unter der Woche wenig genutzten Parkplätze am Olympiastadion und im ICC-Parkhaus mit einem Shuttlebus-Service für Pendler:innen zu öffnen. Das muss jedoch dauerhaft geschehen, um die Anwohner:innen über die Zeit der Sperrung des Kaiserdamms hinaus vom Druck des Durchgangsverkehr zu entlasten.

Für die Dauer der Verkehrssperrung fordern wir: die für mindestens ein halbes Jahr ungenutzte Asphaltfläche als Spiel- und Sommerstraße den Anwohner:innen zurückgeben! Mit Pflanzen, Sitzmöbeln und Spielmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche soll das öffentliche Straßenland während der Sperrung menschengerecht und klimaneutral genutzt werden.“