Warum wird der 8. Mai im Bezirk vorverlegt?

Rüdiger Deißler

Das Gedenken zum 80. Jahrestag der Befreiung vom deutschen Faschismus wird dieses Jahr im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf bereits am 7. Mai begangen. Die Linksfraktion in der BVV kritisiert die Vorverlegung für einen „arbeitsfreien“ 8. Mai für das Bezirksamt deutlich.

Rüdiger Deißler:
„Es jährt sich der 80. Jahrestag der Befreiung, als in den letzten Wochen des 2. Weltkriegen noch hunderttausende Soldat:innen ihr Leben im Kampf um Berlin ließen – und das Bezirksamt befindet sich im Urlaub? Aus unserer Sicht ist es ein politisches Armutszeugnis, wenn das Bezirksamt in Person von Stadtrat Wagner in Vertretung der verhinderten Bürgermeisterin bereits am 7. Mai einen Kranz „abwerfen“ lässt, einen Tag vor dem offiziellen Gedenken in der Hauptstadt. In Zeiten, in denen immer mehr Menschen eine Abkehr vom Gedenken an die Opfer des deutschen Faschismus fordern, empfinden wir die diese Vorverlegung als ahistorisch und fatales Signal an die Nachkommen der polnischen Befreier:innen Charlottenburgs, derer hier gedacht werden soll.“

Die Linksfraktion wird zwar an der Gedenkveranstaltung des Bezirksamts 7. Mai teilnehmen, beteiligt sich aber am Gedenken der VVN-BdA (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten) am historischen Datum, dem 8. Mai, um 14 Uhr, am Denkzeichen für die polnischen Befreier:innen an der TU Berlin, Ernst-Reuter-Platz.