Mieten, Wohnen & Stadtentwicklung

Seit 2014 wurde in Charlottenburg-Wilmersdorf keine Sozialwohnung, keine preiswerte und keine kommunale Wohnung neu gebaut. Seit 2018 wurde Abriss von Wohnraum in über 160 Fällen vom CDU-Stadtrat genehmigt, bisher entstand dafür aber nicht eine gesetzlich vorgeschriebene Ersatzwohnung. Spekulativem Leerstand von Wohnraum wird kaum nachgegangen. Auch die vom Senat bereitgestellten Mittel für kostenlose Mieter:innenberatungen werden nicht voll ausgeschöpft. Im Vergleich mit anderen besonders von Ferienwohnungen und Leerstand betroffenen Bezirken zeigt sich, dass unser Bezirksamt Immobilienspekulant:innen kaum etwas entgegensetzt. Es ist unsere Aufgabe, dies gemeinsam mit der Mieter:innenbewegung zu ändern. Lange mussten wir für die Einrichtung erster Milieuschutzgebiete kämpfen. Wir brauchen weitere Milieuschutzgebiete, eine konsequente Verfolgung von Leerstand, einen sofortigen Stopp des Abriss von Wohnraum, die harte Durchsetzung des Verbots von Leerstand und Zweckentfremdung von Wohnraum und eine Bauoffensive für Sozialwohnungen.

Unsere Initiativen zu Mieten, Wohnen & Stadtentwicklung:

Kein Abriss von günstigen Wohnheimplätzen in der Reichsstraße

Die zwei Türme des Wohnheims Reichsstraße 53-58 mit insgesamt 244 Zimmern sollen abgerissen werden. Die monatliche Miete der möblierten Zimmer beträgt nur 350€ -380€. Ersetzt werden sollen die Türme durch einen Gebäuderiegel, der an den Altbaubestand in der Reichsstraße 52 anschließt. Der geplante mietpreisgebundene Wohnraum beschränkt sich im Entwurf auf zwei der zehn miteinander verbundenen Einzelgebäude, die am verkehrsreichen Spandauer Damm liegen.

„Die Wohnsituation in Berlin wird nicht nur für Studierende immer prekärer, auch Auszubildende haben große Probleme, ein bezahlbares Zimmer zu finden. Etwa 4000 Bewerber*innen stehen auf der Warteliste des Studierendenwerks, die hohen Wohnkosten dürften zudem ein Grund für mehr als 1.700 unbesetzte Ausbildungsplätze sein. Vor diesem Hintergrund ist es absurd, dass die IHK das Wohnheim in der Reichsstraße an einen Investor verkauft hat, der es abreißen möchte. Hier befindet sich einer von wenigen Orten im Bezirk, wo neben Studierenden auch Auszubildende ein bezahlbares Zimmer finden. Auch ökologisch wäre es deutlich sinnvoller den Bestand, z.B. mit den neuen Förderprogrammen des Senats, energetisch zu sanieren, anstatt es abzureißen“, so Niklas Schenker, Fraktionsvorsitzender und Sprecher für Stadtentwicklung und Wohnen der Linksfraktion Charlottenburg-Wilmersdorf.