Verkehr

Jährlich werden zahlreiche Fußgänger:innen und Radfahrer:innen durch Autoverkehr in Charlottenburg-Wilmersdorf verletzt oder getötet. Der Grund ist eine Verkehrsinfrastruktur, die schwächere Verkehrsteilnehmer:innen gegenüber Kraftfahrzeugen vernachlässigt. Hier muss der Bezirk endlich mehr tun, denn der Umbau der autogerechten hin zu einer menschengerechten Stadt geht entschieden zu langsam voran. Viele Fahrradwege im Bezirk stammen aus den 1960er Jahren, sie sind zu schmal und meist kaputt. Hauptstraßen wie  der Ku‘damm haben gar keinen Fahrradstreifen. Das Geld für den Ausbau und die Sanierung von Radwegen stünde dem Bezirk seitens der Landesebene zur Verfügung, doch ruft er es nicht ab. Viele Anwohner:innen haben angesichts der Untätigkeit des Bezirksamts keine Geduld mehr. Sie schließen sich in Initiativen zusammen und kämpfen beispielsweise für eine Verkehrsberuhigung nach dem in Barcelona erprobten Konzept der „Superblocks“. Wir möchten sie dabei unterstützen und endlich dafür sorgen, dass der Raum in unseren Kiezen zugunsten aller Menschen umverteilt wird und Anwohner:innen diese kreativ als Begegnungszonen gestalten können.

Unsere verkehrspolitischen Initiativen:

Gegen Raserei und Autorennen – Verkehrsberuhigung am Ku´damm und Tauentzien in weiter Ferne

Illegale Autorennen und Raser:innen auf dem Ku’damm und Tauentzien verursachen immer wieder Schwerverletzte und Tote. Um die Gefährdungen für Unbeteiligte zu beenden, hat die BVV Charlottenburg-Wilmersdorf in der letzten Legislatur Beschlüsse (1673/51360/5) zur Verkehrsberuhigung gefasst, die jedoch von Senat und Bezirk nicht umgesetzt werden.

Frederike-Sophie Gronde-Brunner, Ko-Vorsitzende der Linksfraktion in der BVV:

„Immer wieder töten Raser:innen auf dem Ku’damm und Tauentzien unbeteiligte Menschen oder verletzen diese schwer. Doch der Senat weigert sich, die vor Jahren von der BVV gefassten Beschlüsse zur Verkehrsberuhigung umzusetzen. Anstatt den Druck auf den Senat seitens des Bezirksamts zu erhöhen, lehnen CDU und Grüne im Bezirk unsere Forderung nach zügiger Umsetzung verkehrsberuhigender Maßnahmen im Ausschuss ab. Anstatt auf die nächsten Getöteten zu warten, fordern wir jetzt effektive Maßnahmen gegen Raserei!

Doch der Berliner Senat will lieber zurück zu Tempo 50 auf möglichst allen Hauptstraßen, stoppt verkehrsberuhigende Maßnahmen in den Bezirken und gefährdet so weiterhin aktiv die schwächeren Verkehrsteilnehmer:innen. Wir brauchen dringend Investitionen in die Neuaufteilung des öffentlichen Raums zugunsten von Fuß- und Radverkehr, mehr Begegnungszone und Stadtgrün für klimagerechte und lebenswerte Kieze. Die Stadt gehört den Menschen, nicht den Autos!“