Verkehr

Jährlich werden zahlreiche Fußgänger:innen und Radfahrer:innen durch Autoverkehr in Charlottenburg-Wilmersdorf verletzt oder getötet. Der Grund ist eine Verkehrsinfrastruktur, die schwächere Verkehrsteilnehmer:innen gegenüber Kraftfahrzeugen vernachlässigt. Hier muss der Bezirk endlich mehr tun, denn der Umbau der autogerechten hin zu einer menschengerechten Stadt geht entschieden zu langsam voran. Viele Fahrradwege im Bezirk stammen aus den 1960er Jahren, sie sind zu schmal und meist kaputt. Hauptstraßen wie  der Ku‘damm haben gar keinen Fahrradstreifen. Das Geld für den Ausbau und die Sanierung von Radwegen stünde dem Bezirk seitens der Landesebene zur Verfügung, doch ruft er es nicht ab. Viele Anwohner:innen haben angesichts der Untätigkeit des Bezirksamts keine Geduld mehr. Sie schließen sich in Initiativen zusammen und kämpfen beispielsweise für eine Verkehrsberuhigung nach dem in Barcelona erprobten Konzept der „Superblocks“. Wir möchten sie dabei unterstützen und endlich dafür sorgen, dass der Raum in unseren Kiezen zugunsten aller Menschen umverteilt wird und Anwohner:innen diese kreativ als Begegnungszonen gestalten können.

Unsere verkehrspolitischen Initiativen:

Ku’damm sicher für alle - Beschlüsse zur Verkehrsberuhigung endlich umsetzen!

Nach der tödlichen Amokfahrt am Tauentzien wird erneut darüber diskutiert, wie Breitscheidplatz und Ku‘damm sicherer werden können. Die Linksfraktion in der BVV Charlottenburg-Wilmersdorf fordert statt der wiederkehrenden Diskussionen eine Umsetzung der schon lange vorliegenden Beschlüsse der BVV.

Frederike-Sophie Gronde-Brunner, Ko-Fraktionsvorsitzende und Sprecherin für Verkehr der Linksfraktion in der BVV Charlottenburg-Wilmersdorf: „Bereits 2021, nachdem erneut ein Raser auf dem Ku‘damm zwei Unbeteiligte lebensgefährlich verletzte, beschloss die BVV auf Antrag der Fraktionen von GRÜNEN und LINKE einen Maßnahmenkatalog für eine umfassende Verkehrsberuhigung des gesamten Ku‘damms. Das Bezirkssamt sollte eine Machbarkeitsstudie für die komplette Umgestaltung des Ku‘damms erarbeiten: Fahrbahnverengungen, geschützte Bus- und Radspuren, Neuköllner Kissen, Tempo 30, mehr Ampeln usw. Passiert ist seitdem nichts, weder das grün-rote Bezirksamt noch die zuständigen Senator:innen von GRÜNEN und SPD wurden tätig. Sicher kann mit diesen Maßnahmen keine Amokfahrt komplett verhindert werden. Aber durch einen radikalen Umbau der Auto-Rennstrecke Ku‘damm wird es dort für alle viel schwieriger, mit dem Auto Menschenleben zu gefährden.

Wir sind die immer gleichen Bekundungen und Forderungen nach mehr Sicherheit nach jeder erneuten schrecklichen Tat satt. Die Verantwortlichen in Bezirk und im Senat müssen endlich handeln, damit das Auto am Ku‘damm keine Gefahr mehr für Leib und Leben anderer darstellt! Helfen wird nur ein kompletter Umbau mit einer gerechten Flächenverteilung zugunsten von Fußgänger:innen, Radfahrer:innen und des ÖPNVs.“