Verkehr

Jährlich werden zahlreiche Fußgänger:innen und Radfahrer:innen durch Autoverkehr in Charlottenburg-Wilmersdorf verletzt oder getötet. Der Grund ist eine Verkehrsinfrastruktur, die schwächere Verkehrsteilnehmer:innen gegenüber Kraftfahrzeugen vernachlässigt. Hier muss der Bezirk endlich mehr tun, denn der Umbau der autogerechten hin zu einer menschengerechten Stadt geht entschieden zu langsam voran. Viele Fahrradwege im Bezirk stammen aus den 1960er Jahren, sie sind zu schmal und meist kaputt. Hauptstraßen wie  der Ku‘damm haben gar keinen Fahrradstreifen. Das Geld für den Ausbau und die Sanierung von Radwegen stünde dem Bezirk seitens der Landesebene zur Verfügung, doch ruft er es nicht ab. Viele Anwohner:innen haben angesichts der Untätigkeit des Bezirksamts keine Geduld mehr. Sie schließen sich in Initiativen zusammen und kämpfen beispielsweise für eine Verkehrsberuhigung nach dem in Barcelona erprobten Konzept der „Superblocks“. Wir möchten sie dabei unterstützen und endlich dafür sorgen, dass der Raum in unseren Kiezen zugunsten aller Menschen umverteilt wird und Anwohner:innen diese kreativ als Begegnungszonen gestalten können.

Unsere verkehrspolitischen Initiativen:

Havelchaussee wird zur sicheren Fahrradstraße

Themen: für alleVerkehr

Am Mittwoch wurde im Verkehrsausschuss der BVV Charlottenburg-Wilmersdorf gemeinsam mit SPD und Grünen unser Antrag zur Umwidmung der Havelchaussee im Grunewald zur sicheren Fahrradstraße beschlossen. Damit kann dieser am 19.11. in der BVV final verabschiedet werden. Das Bezirksamt wird damit beauftragt, gemeinsam mit der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz die viel befahrene Straße entlang der Havel für den Auto-Durchgangsverkehr zu sperren. Dabei soll sowohl der Zugang zu den Ausflugsgaststätten gewährleistet als auch die ÖPNV-Anbindung der Badestrände gesichert und weiter ausgebaut werden.

„Die Sperrung der Havelchaussee für den Durchgangsverkehr stellt die einmalige Chance dar, diese Strecke für Radfahrer*innen, Fußgänger*innen und für alle Ausflügler*innen sicher und attraktiv zu gestalten. Momentan quetschen sich Autokolonnen über die Havelchaussee, Radfahrer*innen werden immer wieder von Autofahrer*innen an der kurvigen Strecke bedrängt. Im Sommer werden Wald und Straße von Falschparker*innen illegal zugeparkt“, so Sebastian Dieke, verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion.

Frederike-Sophie Gronde-Brunner von der Linksfraktion ergänzt:

„Mit dem Antrag greifen wir die Initiative vieler Nutzer*innen auf, die in einer Online-Petition die Sperrung der Havelchaussee für den Durchgangsverkehr forderten und geben die Straße den Menschen für ihren eigentlichen Zweck zurück: der Erholung. Die Havelchaussee wird so zu einem echten Gewinn für alle Berliner*innen und insbesondere für die Umwelt.

Wir bringen die Verbesserung der Situation von Radfahrer*innen im Bezirk weiter voran und fordern in der BVV am 19.11. die Sanierung der desolaten Radverbindung nach Reinickendorf entlang der A111.“.