Verkehr

Jährlich werden zahlreiche Fußgänger:innen und Radfahrer:innen durch Autoverkehr in Charlottenburg-Wilmersdorf verletzt oder getötet. Der Grund ist eine Verkehrsinfrastruktur, die schwächere Verkehrsteilnehmer:innen gegenüber Kraftfahrzeugen vernachlässigt. Hier muss der Bezirk endlich mehr tun, denn der Umbau der autogerechten hin zu einer menschengerechten Stadt geht entschieden zu langsam voran. Viele Fahrradwege im Bezirk stammen aus den 1960er Jahren, sie sind zu schmal und meist kaputt. Hauptstraßen wie  der Ku‘damm haben gar keinen Fahrradstreifen. Das Geld für den Ausbau und die Sanierung von Radwegen stünde dem Bezirk seitens der Landesebene zur Verfügung, doch ruft er es nicht ab. Viele Anwohner:innen haben angesichts der Untätigkeit des Bezirksamts keine Geduld mehr. Sie schließen sich in Initiativen zusammen und kämpfen beispielsweise für eine Verkehrsberuhigung nach dem in Barcelona erprobten Konzept der „Superblocks“. Wir möchten sie dabei unterstützen und endlich dafür sorgen, dass der Raum in unseren Kiezen zugunsten aller Menschen umverteilt wird und Anwohner:innen diese kreativ als Begegnungszonen gestalten können.

Unsere verkehrspolitischen Initiativen:

Parkplätze sollen für Außengastronomie nutzbar werden

Themen: für alleVerkehr

Nachdem bereits der Ausschuss für Bürgerdienste zugestimmt hat, wird die BVV Charlottenburg-Wilmersdorf voraussichtlich am 27. Mai einen Antrag der Linksfraktion beschließen, wodurch das Bezirksamt die Nutzung von Parkplätzen für die Außengastronomie ermöglichen soll. Dazu sollen auch Parklets wie in München oder Wien zum Einsatz kommen. Eine Ausweitung der Außengastronomie auf Kosten von Geh- und Radwegen lehnt der Antrag ab. 

Dazu erklärt Niklas Schenker, Co-Vorsitzender der Linksfraktion Charlottenburg-Wilmersdorf: 

„Endlich wird mit diesem Antrag nach einem Jahr Verspätung auch in Charlottenburg-Wilmersdorf die Ausweitung der Außengastronomie auf Parkplätzen ermöglicht. Das ist gut für die Restaurants und Kneipen und schont die ohnehin oft engen Geh- und Radwege. Anders als es das Bezirksamt bisher verfolgt, soll die Unterstützung der Gastronomie nicht mehr vor allem zulasten des Fuß- und Radverkehrs erfolgen. Mit unserem Antrag zwingen wir die Stadträte von Grünen und CDU zu einer Kurskorrektur. 

Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass wir den öffentlichen Raum neu aufteilen müssen. Wir wollen die Draußenstadt stärken, für mehr Aufenthaltsqualität in den Kiezen sorgen und dafür auch Parkplätze und Grünanlagen für soziale und unkommerzielle Zwecke stärker nutzbar machen. Das stärkt die Nachbarschaften und sorgt für lebenswerte Kieze.“