Verkehr

Jährlich werden zahlreiche Fußgänger:innen und Radfahrer:innen durch Autoverkehr in Charlottenburg-Wilmersdorf verletzt oder getötet. Der Grund ist eine Verkehrsinfrastruktur, die schwächere Verkehrsteilnehmer:innen gegenüber Kraftfahrzeugen vernachlässigt. Hier muss der Bezirk endlich mehr tun, denn der Umbau der autogerechten hin zu einer menschengerechten Stadt geht entschieden zu langsam voran. Viele Fahrradwege im Bezirk stammen aus den 1960er Jahren, sie sind zu schmal und meist kaputt. Hauptstraßen wie  der Ku‘damm haben gar keinen Fahrradstreifen. Das Geld für den Ausbau und die Sanierung von Radwegen stünde dem Bezirk seitens der Landesebene zur Verfügung, doch ruft er es nicht ab. Viele Anwohner:innen haben angesichts der Untätigkeit des Bezirksamts keine Geduld mehr. Sie schließen sich in Initiativen zusammen und kämpfen beispielsweise für eine Verkehrsberuhigung nach dem in Barcelona erprobten Konzept der „Superblocks“. Wir möchten sie dabei unterstützen und endlich dafür sorgen, dass der Raum in unseren Kiezen zugunsten aller Menschen umverteilt wird und Anwohner:innen diese kreativ als Begegnungszonen gestalten können.

Unsere verkehrspolitischen Initiativen:

Raserei in der City West bekämpfen, die autogerechte Stadt zurückbauen!

Durch ein mutmaßliches illegales Autorennen wurden am Montagabend erneut Unbeteiligte am Ku‘damm schwer verletzt. Wie bereits bei anderen Autorennen in der City West mit Schwerverletzten und Todesopfern macht die Brutalität des Geschehenen fassungslos.

Wir wünschen den Opfern schnelle und umfassende Genesung und hoffen, dass die flüchtigen Täter*innen gefasst und zur Verantwortung gezogen werden. Neben der strafrechtlichen Verfolgung sowie der Abschreckung potentieller Täter*innen ist es jedoch genauso wichtig, dass alle zuständigen Stellen endlich Maßnahmen ergreifen, um alle Verkehrsteilnehmer*innen vor Autoraser*innen zu schützen.

„Um die alltägliche Raserei einzudämmen, muss der Ku‘damm an mehreren Stellen mit Blitzeranlagen ausgestattet werden. Gleichzeitig muss ein menschengerechter Umbau dieser mehrspurigen Rennstrecke erfolgen, um das Rasen mit dem Auto unmöglich zu machen und allen Verkehrsteilnehmer*innen Raum und Sicherheit zurückzugeben.

Ein ‚Weiter so‘ kann es nicht geben – dieser und zahlreiche weitere Unfälle mit ähnlichem Ausgang müssen endlich zu einem radikalen Umdenken in der Verkehrspolitik führen: Rennstrecken wie den Ku‘damm entschärfen, alle Verkehrsteilnehmer*innen schützen, eine nachhaltige Verkehrswende sofort einleiten! Wir müssen endlich weg von der autogerechten, hin zur menschengerechten Stadt“, so Sebastian Dieke, verkehrspolitischer Sprecher der Linksfraktion in Charlottenburg-Wilmersdorf.