Verkehr

Jährlich werden zahlreiche Fußgänger:innen und Radfahrer:innen durch Autoverkehr in Charlottenburg-Wilmersdorf verletzt oder getötet. Der Grund ist eine Verkehrsinfrastruktur, die schwächere Verkehrsteilnehmer:innen gegenüber Kraftfahrzeugen vernachlässigt. Hier muss der Bezirk endlich mehr tun, denn der Umbau der autogerechten hin zu einer menschengerechten Stadt geht entschieden zu langsam voran. Viele Fahrradwege im Bezirk stammen aus den 1960er Jahren, sie sind zu schmal und meist kaputt. Hauptstraßen wie  der Ku‘damm haben gar keinen Fahrradstreifen. Das Geld für den Ausbau und die Sanierung von Radwegen stünde dem Bezirk seitens der Landesebene zur Verfügung, doch ruft er es nicht ab. Viele Anwohner:innen haben angesichts der Untätigkeit des Bezirksamts keine Geduld mehr. Sie schließen sich in Initiativen zusammen und kämpfen beispielsweise für eine Verkehrsberuhigung nach dem in Barcelona erprobten Konzept der „Superblocks“. Wir möchten sie dabei unterstützen und endlich dafür sorgen, dass der Raum in unseren Kiezen zugunsten aller Menschen umverteilt wird und Anwohner:innen diese kreativ als Begegnungszonen gestalten können.

Unsere verkehrspolitischen Initiativen:

Teufelsberg an öffentlichem Nahverkehr anbinden – für grüne Verkehrssenatorin nicht relevant?

Themen: für alleÖff. NahverkehrUmweltschutzVerkehr

Auf Antrag der Linksfraktion und Empfehlung der Ausschüsse für Stadtentwicklung und Verkehr wird die BVV Charlottenburg-Wilmersdorf am 17. November voraussichtlich mehrheitlich beschließen, den Teufelsberg und das Ökowerk mit einer Busanbindung über den öffentlichen Nahverkehr erreichbar zu machen. Mit einigem Befremden nimmt die Linksfraktion zur Kenntnis, dass laut Bericht des Tagesspiegels Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) diesen Vorschlag in einem Ausschuss des Abgeordnetenhauses bereits abgelehnt haben soll.

Frederike-Sophie Gronde-Brunner, Ko-Vorsitzende und Sprecherin für Verkehr der Linksfraktion in der BVV Charlottenburg-Wilmersdorf: „Die Empfehlung der Verkehrssenatorin, die 3 Kilometer lange Strecke zur nächsten S-Bahn doch als Teil des Naturerlebnis zu genießen und zu Fuß zu gehen, empfinden wir als absolute Frechheit gegenüber Senior:innen und mobilitätseingeschränkten Personen. Besonders überrascht uns das Argument, das Fahrgastaufkommen sei zu gering. Eine Untersuchung dazu ist uns nicht bekannt, woher nimmt die Senatorin diese Gewissheit? Gerade von einer Grünen Verkehrssenatorin erwarten wir, die Anbindung von Naherholungsgebieten und Bildungswerken an den ÖPNV auszubauen. Statt auf angeblich fehlende Nachfrage zu verweisen, muss eine echte Alternative zur Anreise mit dem Auto geschaffen werden. Denn noch immer reisen zu viele Menschen mit dem Auto zum Teufelsberg an und parken im Sommer zum Teil mitten im Wald. Wir erwarten von Frau Jarasch eine echte Prüfung des BVV-Beschlusses statt Initiativen für mehr klimaneutrale ÖPNV-Angebote einfach abzuwatschen!“

Frederike-Sophie Gronde-Brunner, Ko-Vorsitzende und Sprecherin für Verkehr der Linksfraktion in der BVV Charlottenburg-Wilmersdorf