Verkehr

Jährlich werden zahlreiche Fußgänger:innen und Radfahrer:innen durch Autoverkehr in Charlottenburg-Wilmersdorf verletzt oder getötet. Der Grund ist eine Verkehrsinfrastruktur, die schwächere Verkehrsteilnehmer:innen gegenüber Kraftfahrzeugen vernachlässigt. Hier muss der Bezirk endlich mehr tun, denn der Umbau der autogerechten hin zu einer menschengerechten Stadt geht entschieden zu langsam voran. Viele Fahrradwege im Bezirk stammen aus den 1960er Jahren, sie sind zu schmal und meist kaputt. Hauptstraßen wie  der Ku‘damm haben gar keinen Fahrradstreifen. Das Geld für den Ausbau und die Sanierung von Radwegen stünde dem Bezirk seitens der Landesebene zur Verfügung, doch ruft er es nicht ab. Viele Anwohner:innen haben angesichts der Untätigkeit des Bezirksamts keine Geduld mehr. Sie schließen sich in Initiativen zusammen und kämpfen beispielsweise für eine Verkehrsberuhigung nach dem in Barcelona erprobten Konzept der „Superblocks“. Wir möchten sie dabei unterstützen und endlich dafür sorgen, dass der Raum in unseren Kiezen zugunsten aller Menschen umverteilt wird und Anwohner:innen diese kreativ als Begegnungszonen gestalten können.

Unsere verkehrspolitischen Initiativen:

Verkehrswende in der Kantstraße bleibt Fehlanzeige

Während in vielen Bezirken reihenweise neue Po-Up-Radwege eingerichtet werden, hängt Charlottenburg-Wilmersdorf beim Ausbau sicherer Radinfrastruktur weiter hinterher. Noch immer ist die neue Radspur auf der Kantstraße nicht vollständig fertiggestellt, obwohl bereits seit Wochen geplant. Der eingerichtete Radstreifen stadteinwärts wird seit Wochen flächendeckend von Autofahrer*innen zugeparkt, ohne Eingriff des Bezirksamtes. Zudem erhöhen parkende Autos in zweiter Reihe die Gefahr für Radfahrer*innen noch weiter.

"Aus Gründen des Infektionsschutzes braucht es mehr temporäre Radwege im Bezirk und eine dauerhafte geschützte Radinfrastruktur. Es ist unzumutbar, dass die Situation für Radfahrer*innen durch die zugeparkte fertige Radspur aktuell sogar noch gefährlicher geworden ist als zuvor,“ erklärt Sebastian Dieke, verkehrspolitischer Sprecher der Linksfraktion.

"Es ist gut, dass die Grünen am Wochenende gemeinsam mit Changing Cities, ADFC, Anwohner*innen und uns LINKEN für die schnelle Fertigstellung des Pop-Up-Radwegs demonstriert haben. Besser wäre es aber, die berechtigte Kritik direkt an ihren Grünen Stadtrat und ihre Grüne Verkehrssenatorin zu richten, die das Chaos an der Kantstraße zu verantworten haben und für eine Lösung zu sorgen,“ so Niklas Schenker, Co-Fraktionsvorsitzender der Linksfraktion.