Brandstiftung in Grunewald – feiger antisemitischer Anschlag am Gedenkort Gleis 17
Am Sonntag wurde die Büchertauschbox am S-Bahnhof Grunewald, unweit des Mahnmals Gleis 17, durch Brandstiftung mutwillig zerstört. Sie war in ihrer Gestaltung und der Auswahl der Bücher dem Gedenken an die Opfer des Deportationsortes gewidmet. Ein antisemitischer Hintergrund der Tat gilt als wahrscheinlich, der Staatsschutz ermittelt.
Anne Zetsche, Sprecherin für Kultur und Antidiskriminierung der Linksfraktion in der BVV Charlottenburg-Wilmersdorf: „Wir verurteilen diesen feigen Anschlag am Mahnmal Gleis 17, der an die Deportation jüdischer Bürger:innen in die Konzentrations- und Vernichtungslager der Nationalsozialisten erinnert, auf‘s Schärfste! Wir verzeichnen eine Zunahme an antisemitischen Übergriffen und Straftaten der jüngsten Vergangenheit. Wir haben ein großes Problem mit Antisemitismus im Bezirk. Daher fordern wir dringend eine:n Beauftragte:n gegen Antisemitismus und Rassismus für Charlottenburg-Wilmersdorf, der:die Maßnahmen gegen die Zunahme gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit einleitet und die Zivilgesellschaft gegen rechten Hass und Hetze unterstützt. Das Bezirksamt muss darüber hinaus alles tun, damit die Bücherbox am Gleis 17 umgehend wieder aufgestellt wird und um die Ehrenamtlichen vor Ort zu unterstützen. Es muss klar sein, dass sich Charlottenburg-Wilmersdorf von solchen Gräueltaten nicht einschüchtern lässt! Letztlich muss auch der Berliner Senat dafür sorgen, dass die Register-Meldestellen zur Erfassung rechtsextremer und diskriminierender Vorfälle weiter unterstützt und ausgebaut werden. Wir müssen wissen, wo solche Taten passieren und wie wir ihnen begegnen können. Senat und Bezirk dürfen die Menschen nicht allein lassen, die sich gegen Antisemitismus und Nazis in den Kiezen stellen!“