Mietendeckel durchsetzen, Deutsche Wohnen & Co enteignen!

Zur Dialog-Veranstaltung der Deutsche Wohnen am 14. November im Rathaus Charlottenburg:

Seit der Diskussion um das Volksbegehren „Deutsche Wohnen & Co enteignen“ und den Mietendeckel versucht der Immobilienkonzern Deutsche Wohnen, mit mehr als 110.000 Wohnungen der größte Privatvermieter Berlins, sein schlechtes Image aufzupolieren. Die Veranstaltung am 14. November im Rathaus Charlottenburg fügt sich in diese Logik ein.

Statt Image-Veranstaltungen zu organisieren, sollte die Deutsche Wohnen lieber in ihren Bestand investieren, die Mieten senken und aufhören, Mieter*innen mit steigenden Modernisierungsausgaben zu verdrängen. Das Geschäftskonzept der Deutsche Wohnen besteht darin, günstig Wohnblöcke zu kaufen, dort die Instandhaltung zu verschleppen und mit unnötigen und teuren Modernisierungsmaßnahmen hohe Mietsteigerungen zu realisieren, um für ihre Aktionär*innen hohe Rendite zu erwirtschaften.

Seit der Diskussion um den Mietendeckel sind die Aktienkurse der Deutsche Wohnen eingebrochen. Die – immer noch – hohen Erträge des Konzerns sind damit zu erklären, dass die Deutsche Wohnen auf deutlich höhere Mieten durch Mietsteigerung und Verdrängung spekuliert. Kein Wunder, dass die Deutsche Wohnen „Panik“ bekommt, wenn genau das mit der Einführung des Mietendeckels verhindert wird.

Der Vergleich mit den städtischen Wohnungsunternehmen zeigt, dass die Deutsche Wohnen nur wenig für Instandhaltung ausgibt, bei den Modernisierungsmaßnahmen dagegen zuschlägt – diese lassen sich nämlich auf die Mieter*innen umlegen.

 

Landeseigene Wohnungsunternehmen

Deutsche Wohnen

 

Instandsetzungsaufwand

 

16,90€

pro Quadratmeter pro Jahr

10,52€

pro Quadratmeter pro Jahr

Modernisierungsaufwand

 

7,68€

pro Quadratmeter pro Jahr

22,85€

pro Quadratmeter pro Jahr

Quelle: Antwort auf die schriftliche Anfrage der Abgeordeten Gaby Gottwald und Harald Gindra (LINKE) vom 25.01.2019, Drucksache 18/17 662 Abgeordnetenhaus Berlin.

Durch den Instandhaltungsstau fallen z.B. jährlich hunderte Heizungen aus. Mieter*innen müssen oft wochenlang warten, bis der Konzern das Problem behebt – und auch nur, wenn die Mieter*innen Druck machen. Um die Miete noch weiter zu steigern, klagt die Deutsche Wohnen regelmäßig gegen den Mietspiegel.

Die Deutsche Wohnen hat angekündigt, in Berlin wegen des Mietendeckels keine Wohnungen bauen zu wollen. Der Konzern, der bisher noch keine einzige Wohnung in Berlin gebaut hat, aber Millionen damit verdient, Mieter*innen mit allen Mitteln aus ihren Wohnungen zu verdrängen, kündigt an künftig „nicht mehr bauen zu wollen“, weil das Verdrängen durch den Mietendeckel eingeschränkt wird – absurd.

Ob Siemensstadt, Rüdesheimer Platz, Mierendorff-Insel oder Dickensweg: im ganzen Bezirk ist die Deutsche Wohnen – völlig zurecht – absolut unbeliebt. Das Volksbegehren hat dort viele Anhänger*innen. Die Kampagne „Deutsche Wohnen & Co enteignen“ bringt die Wut und Entschlossenheit der Berliner Mieter*innen zum Ausdruck, die sich nicht mit Versprechen des Konzerns zur Ruhe bringen lassen.